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2003
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Geschichte des Paul-Löbe-Hauses

Namen sind Schall und ... Gebäude

Kleine Geschichte des Paul-Löbe-Hauses

Das kaum zu übersehende Paul-Löbe-Haus (PLH) wurde zwischen April 1997 und November 2000 gebaut, damit drei Arbeitsbereiche des Deutschen Bundestages dort Platz finden: die Ausschüsse, die Öffentlichkeitsarbeit sowie die zentrale Besucherbetreuung. Auffällig ist die regelmäßige, kammähnliche Anordnung der fünf Bürotrakte mit den nach Norden und Süden offenen, begrünten Außenhöfen und den von außen durch die Höfe einsehbaren acht gläsernen Rotunden mit je drei doppelstöckigen Ausschusssitzungssälen. Symbolisch stehen die Rotunden (als Zylinder) und die Bürotrakte (als Kühlrippen) für den "Motor der Republik".

Rotunde im Paul-Löbe-Haus

Transparenz ist das architektonische Leitmotiv, durch die achtgeschossige Halle mit gläsernem Rasterdach unterstrichen, die das Bauwerk von West nach Ost durchzieht. Im Paul-Löbe-Haus gibt es auf sieben Etagen offene Galerien, die nördlich und südlich der Halle die aneinandergereihten Bürotrakte und Sitzungssäle verbinden.

Im Westen und Osten öffnen sich jeweils große Glasfassaden, die durch die 200 Meter lange Halle zwischen den beiden Gebäudehälften einen freien Blick vom Forum vor dem Bundeskanzleramt über die Spree bis zur Parlamentsbibliothek gewähren und so den baulichen Zusammenhang zwischen dem Paul-Löbe- und dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus verdeutlichen.

Das Paul-Löbe-Haus ist Teil des so genannten "Band des Bundes". Damit wird eine Kette von Bundestagsgebäuden bezeichnet, die die Spree zweimal überquert. Das Band des Bundes führt vom Kanzleramt über das PLH bis zum Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, in dem die Parlamentsbibliothek untergebracht werden soll. Leider wird die dahinter liegende architektonische Idee der Schaffung demokratischer Symbole und Abbildung demokratischer Prozesse in Architektur nur bei Computerentwürfen deutlich, da einige Bauvorhaben wie das Bürgerforum nicht realisiert wurden und Passanten wegen der enormen Größe der Gebäude den Überblick verlieren.

Mit dem 1875 geborenen Schriftsetzer und Sozialdemokraten Paul Löbe entschied man sich als Namensgeber für ein Symbol der Demokratie der ersten deutschen Republik, da er von 1920 bis 1933 Präsident des Reichstages war. Löbe wirkte außerdem maßgeblich an zwei demokratischen deutschen Verfassungen mit, an der der Weimarer Republik und 1948/49 als Mitglied des Parlamentarischen Rates am Grundgesetz der Bundesrepublik.

Am 7. September 1949 eröffnete der letzte demokratische Reichstagspräsident der Weimarer Republik als Alterspräsident die erste Sitzung des 1. Deutschen Bundestages. 1954 übernahm Paul Löbe den Vorsitz des Kuratoriums "Unteilbares Deutschland" und setzte sich als aufrichtiger Patriot und überzeugter Europäer mit hohem Engagement für die Einigung Westeuropas und die Wiedervereinigung Deutschlands ein. Er starb am 3. August 1967 in Bonn.

Das Paul-Löbe-Haus hat eine Bruttogeschossfläche: 81.000 Quadratmeter, die Hauptnutzungsfläche beträgt 32.500 Quadratmeter. Im Haus sind rund 950 Büros (darunter 510 für 170 Abgeordnete, 450 für die Ausschusssekretariate), 21 Sitzungssäle für Ausschüsse, 16 gläserne Fahrstühle und 2 Restaurants. Das gesamte Haus misst 200 mal 102 mal 23 Meter.

op

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Quelle: http://www.bundestag.de/dialog/JuP_2003/JuPITER/hintergrund/pl_haus
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