Sportausschuss
SCHARPING: SPORTFÖRDERUNG DURCH BUNDESWEHR IST RICHTIG
Berlin: (hib/KER-sp) Die zahlreichen Erfolge deutscher Sportler bei internationalen Wettbewerben beweisen, dass das Konzept der Sportförderung durch die Bundeswehr "nach wie vor richtig ist”. Das betonte Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) am Mittwochnachmittag im Sportausschuss. Allein bei den letzten Olympischen Sommerspielen in Atlanta/USA im Jahre 1996 seien von 479 Teilnehmern 88 Angehörige der Bundeswehr gewesen.
Von insgesamt 65 Medaillen, die von deutschen Sportlern errungen wurden, seien 22 an Soldaten gegangen. Wie Scharping weiter darlegte, unterhält die Bundeswehr 25 Sportfördergruppen, in denen Spitzensportlern "optimale Bedingungen” geboten würden. Die räumliche Nähe zu den Olympiastützpunkten und Leistungzentren erleichtere das Training. Etwa 70 Prozent der Dienstzeit seien für Training, Vorbereitung auf und Teilnahme an Wettkämpfen vorgesehen. Die restlichen 30 Prozent würden durch militärische Aus- und Weiterbildung genutzt.
Wie der Minister weiter darlegte, stellt die Bundeswehr insgesamt 744 Dienstposten zur Förderung des Spitzensportes bereit. Davon stünden etwa 700 Plätze dem Deutschen Sportbund und seinen Spitzenverbänden zur Verfügung. 40 Stellen seien für Militärsportarten reserviert. Zur Zeit würden etwa 125 Sportlerinnen gefördert. Scharping betonte, trotz der Reduzierung des Personalumfangs der Bundeswehr in den vergangenen Jahren sei die Sportförderung nicht gekürzt worden, sondern im Gegenteil ausgebaut worden.
Seit Januar 1999 seien 40 neue Stellen für Spitzensportler geschaffen worden. Im laufenden Jahr sind den Angaben des Ministers zufolge rund 45 Millionen DM im Zusammenhang mit der Spitzensportförderung aufgewendet worden. Da jedoch auch die Bundeswehr ihren "Beitrag zur Gesundung der Staatsfinanzen” erbringen müsse, müssten Leistungen überprüft werden, die nicht zum Kernauftrag der Streitkräfte gehören, was auch für die Sportförderung gelte.
Neben dem Spitzensport, so der Minister weiter, fördere die Bundeswehr aber auch den Breitensport. Ungefähr 3.000 Angehörige der Streitkräfte erwürben jährlich die Prüfberechtigung für das Deutsche Sportabzeichen, 2.500 würden zu Rettungsschwimmern ausgebildet. Darüber hinaus würden Sportanlagen zivilen Vereinen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zudem unterstützten die Streitkräfte regelmäßig Sportwettkämpfe, Breitensportveranstaltungen und Sportabzeichentage. Bilanzierend erklärte Scharping, die Bundeswehr sei der "größte Förderer des Sports in Deutschland”. Daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern.
Die Sozialdemokraten stimmten Scharping zu und erklärten, man habe im Sport die Bundeswehr als zuverlässigen Partner kennen gelernt. Im Übrigen sei die Sportforderung durch die Bundeswehr ein "unverzichtbarer” Bestandteil der Sportförderung. Die vom Bundesminister vorgelegte Bilanz sei "eindrucksvoll”. Die CDU/CSU-Fraktion dankte dem Minister für die Leistungen der Bundeswehr im Rahmen der Sportförderung und bat darum, die unentgeltliche Nutzung von Sportstätten der Bundeswehr durch private Sportvereine auch über das Jahr 2000 hinaus beizubehalten. Die Bündnisgrünen schlossen sich dem Dank der Vorredner an und begrüßten vor allem die Möglichkeit, bei der Bundeswehr Sport und anschließende berufliche Weiterbildung und -verwendung miteinander zu verbinden.
Die Liberalen fügten ergänzend hinzu, ohne die Sportförderung der Bundeswehr könne Deutschland keine große Sportnation bleiben.
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