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Stand: 09.11.2004
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"Tage der Arabischen Welt" im Deutschen Bundestag

Internationale Konferenz will europäisch - arabische Beziehungen festigen

Erstmals in seiner Geschichte veranstaltet der Deutsche Bundestag vom 1. bis zum 3. Dezember 2004 "Tage der Arabischen Welt" in Berlin. Diese hochrangig besetzte Konferenz soll die Vielfältigkeit der Beziehungen zwischen Deutschland und Europa einerseits und den arabischen Ländern andererseits illustrieren. Rund 300 Gäste aus Deutschland, Europa und den Ländern Nordafrikas, des Nahen und Mittleren Ostens sowie der Arabischen Halbinsel werden über aktuelle politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen diskutieren.

Initiatoren dieser Konferenz sind die drei Parlamentariergruppen des Deutschen Bundestages, die die Be­ziehungen zu den arabischen Ländern pflegen: Die Deutsch-Maghrebinische (Vorsitz Günter Gloser, MdB) und die Deutsch-Ägyptische Parlamentariergruppe (Vorsitz Ernst Hinsken, MdB) sowie die Parlamentariergruppe für die Beziehungen zu den arabischsprachigen Staaten des Nahen Ostens (Vorsitz Joachim Hörster, MdB). Kooperationspartner sind das Deutsche Archäologische Institut (DAI) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). In den drei Tagen der Konferenz werden kompetente Referentinnen und Referenten aus beiden Kulturkreisen die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen, die kulturelle und bildungspolitische Zusammenarbeit sowie die Themen Umweltschutz, Energie- und Wasserversorgung erörtern.

"Die "Tage der Arabischen Welt" sollen die Beziehungen zwischen Deutschland und den arabischen Ländern weiter festigen. Beide Kulturkreise verbinden gemeinsame historische Wurzeln, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Aber auch aufgrund ihrer unmittelbaren geografischen Nähe besteht ein vitales Interesse an einer engen, vertrauensvollen Zusammenarbeit und einem friedlichen Zusammenleben", so die Vorsitzenden der drei Parlamentariergruppen.

Die Beziehungen zwischen Europa und der arabischsprachigen Welt werden häufig von zum Teil gewaltsamen Konflikten überlagert. Vorrangiges Ziel der Politik muss sein, diese Konflikte schon im Vorfeld zu identifizieren und einzudämmen. Reformbemühungen, die in einzelnen arabischen Ländern zu beobachten sind, können durch eine enge Zusammenarbeit in Politik, Wirtschaft und Kultur unterstützt werden. Daher ist es wichtig, dass Entscheidungsträger und Multiplikatoren aus den arabischen Ländern und Europa einander besser kennen lernen und Vertrauen aufbauen. Deutschlands Beziehungen zur arabischen Welt sind traditionell sehr eng. Die "Tage der Arabischen Welt" wollen dieses Potenzial nutzen und Wege in eine gemeinsame friedliche Zukunft aufzeigen sowie für mehr Verständnis und Toleranz werben.

Prominente Teilnehmer aus Deutschland und der arabischen Welt

Eröffnet wird die Konferenz von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse sowie vom Vorsitzenden des Rates der Außenminister der Arabischen Liga und Außenminister der Republik Tunesien, Habib Ben Yahia. Weitere prominente Redner während der Konferenz sind Amr Moussa, Generalsekretär der Arabischen Liga, Bundesaußenminister Joschka Fischer, der Präsident des DIHK, Ludwig Georg Braun, sowie der Präsident des DAI, Prof. Dr. Hermann Parzinger. In insgesamt sechs Konferenzabschnitten werden in diesen drei Tagen spannende und lebhafte Diskussionen erwartet. Die Konferenz schließt mit einer Diskussionsrunde zum Thema Dialog der Kulturen. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse wird in dieser Runde unter anderem mit dem Großmufti von Marseille, Soheib bin Sheikh, sowie dem Obersten Richter der Scharia aus Palästina, Sheikh Al-Tamimi, über die Chancen des Dialogs der Kulturen debattieren. Die Diskussion wird geleitet von dem ZDF-Korrespondenten in Teheran Ulrich Tilgner.

Die "Tage der Arabischen Welt" bieten auch zwei kulturelle Höhepunkte. So geben Mitglieder des Friedensorchesters "West-Östlicher Diwan", gegründet von dem Dirigenten Daniel Barenboim und dem palästinensischen Publizisten Edward Said, ein Konzert. In dem Orchester wirken junge Musikerinnen und Musiker aus dem gesamten Nahen Osten mit. Es gilt als Symbol für den Dialog der Kulturen und für eine friedliche und produktive Koexistenz. Außerdem wird der Schauspieler und Regisseur Mohammed Bakri das Ein-Mann-Theaterstück "Der Pessoptimist" von Emile Habibi aufführen. Das Stück spielt vor dem Hintergrund des israelisch-palästinensischen Konflikts und schildert das Schicksal des Palästinensers Said Abu-Nahs ("der Glückliche Glücklose").

Veranstaltungsorte der Konferenz sind Räume des Bundestages im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, im Paul-Löbe-Haus sowie im Reichstagsgebäude.

Weitere Informationen zur Veranstaltung unter www.arabworlddays.de

Journalisten, die über die Veranstaltungen berichten wollen, benötigen eine Akkreditierung des Bundestages (Tel.: 030-227 32929; 32924).

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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/presse/2004/pz_0411091
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