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045/2001
Stand: 14.02.2001
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Fraktionen skeptisch gegenüber Neuregelungen für Nicht-EU-Sportler

Sportausschuss/

Berlin: (hib/RAB) Die Mitglieder des Sportausschusses stehen einer Neuregelung der Aufenthaltserlaubnis für Sportler aus Nicht-EU-Staaten weitgehend skeptisch gegenüber. "Ein ungutes Gefühl wegen zahlreicher Ausnahmen und Unklarheiten" brachte die CDU/CSU-Fraktion in der Ausschusssitzung am Mittwochnachmittag mit Blick auf einen Beschluss der Sportministerkonferenz zum Ausdruck. Diese hatte sich dafür ausgesprochen, die Aufenthaltserlaubnis für Sportler aus Nicht-EU-Ländern in den zweiten Ligen von Spielsportarten wie Fußball, Handball und Basketball einzuschränken. Es sei richtig, nach neuen Wegen der Nachwuchsförderung zu suchen, erklärte die Union. Die Wirksamkeit einer Aufenthaltseinschränkung sei aber unklar, da auch eine große Anzahl von EU-Ausländern in den obersten Spielklassen zum Zuge käme. Es müsse außerdem geklärt werden, was beim Abstieg von Mannschaften in die zweite Liga passieren soll. Die Abgeordneten plädierten dafür, den Einsatz von Nicht-EU-Sportlern für alle Ligen auf eine bestimmte Zahl zu beschränken.

Die Sozialdemokraten befürchteten Wettbewerbsverzerrungen, die durch die geplanten Übergangsregelungen entstehen könnten. Dies gelte insbesondere bei den nationalen Pokalwettbewerben, in denen Mannschaften der verschiedenen Ligen konkurrieren. In den Augen der Parlamentarier müssen die einzelnen Sportverbände zu einer einheitlichen Position finden. Götz Eilers vom Deutschen Fußball-Bund forderte, die ersten beiden Fußball-Ligen von der Aufenthaltseinschränkung auszunehmen. Die Bündnisgrünen begrüßten die Überlegungen, die Nachwuchsarbeit zu verbessern. Der Vorschlag der Sportministerkonferenz sei aber unausgegoren und wenig durchdacht. Um die Chancen des Nachwuchses zu erhöhen, müssten die ersten Ligen in die Neuregelung einbezogen werden, da dort die meisten Nicht-EU-Sportler zum Einsatz kämen. Auch seien die Pläne sportlich unfair und juristisch nicht haltbar. Die Abgeordneten vertraten die Auffassung, eine Begrenzung der Aufenthaltserlaubnis werde in ihrer Wirkung ausländerfeindlich sein. Der richtige Weg sei es, die jungen Sportler durch Ausbildungscenter zu fördern. Dort ginge es einzig und allein um Talente. Auch die F.D.P. stellte die Frage, welche Position die einzelnen Sportverbände in der Frage einnehmen. Wichtiger als das Thema Aufenthaltserlaubnis sei es, den Sport in Schule und Hochschule aufzuwerten. Die Zuwanderungskommission unter Leitung von Rita Süssmuth (CDU) solle sich mit der Problematik auseinandersetzen, hieß es im Ausschuss. Die Fraktion der PDS forderte, in der Frage einen Kompromiss zu finden. Beispielsweise könnte man sich darauf verständigen, bei internationalen Wettkämpfen nur Sportler einzusetzen, die in Deutschland geboren seien.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2001/2001_045/02
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