Zwangsarbeiter-Stiftung hat rund 1,8 Milliarden Euro ausgezahlt
Berlin: (hib/VOM) Die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", die ehemalige Zwangsarbeiter unter dem NS-Regime entschädigt, hat bis zum 16. Oktober rund 1,8 Milliarden Euro an 1 035 110 Opfer ausgezahlt. Dies geht aus dem dritten Bericht der Bundesregierung über den Stand der Auszahlungen und die Zusammenarbeit der Stiftung mit ihren Partnerorganisationen ( 15/283) hervor. Bis Ende September seien 546 Millionen Euro über die "Conference on Jewish Material Claims against Germany" (JCC) an 107 559 Antragsteller geflossen. 492 Millionen Euro seien zu Gunsten von 351 535 Betroffenen in Polen ausgezahlt worden. In der Ukraine seien 327 Millionen an 274 743 Leistungsberechtigte gegangen. 64 229 tschechische Antragsteller hätten 147 Millionen Euro erhalten. In Weißrussland sind den Angaben zufolge 124 Millionen Euro an 82 911 Opfer gezahlt worden. In Russland hätten 55 927 Personen zusammen 58 Millionen Euro erhalten. Weitere 9 Millionen Euro seien an 7308 Empfänger in Estland, 2,5 Millionen Euro an 1961 Empfänger in Lettland und 1,4 Millionen Euro an 765 Litauer gegangen.
Das Vermögen der Bundesstiftung hat dem Bericht zufolge am 30. September 2002 rund 3,02 Milliarden Euro betragen. Das ursprüngliche Gesamtvermögen der Stiftung belief sich danach auf rund 5,16 Milliarden Euro. Das Vermögen des separat angelegten Fonds "Erinnerung und Zukunft", ursprünglich 700 Millionen DM, habe Ende September rund 353,06 Millionen Euro betragen. Der Fonds hat die Aufgabe, Hilfen für Überlebende und Erben, für Erinnerung, Völkerverständigung und Friedenssicherung, für die Überwindung von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und den Schutz von Minderheiten sowie für die Demokratieerziehung und die Sensibilisierung für die Menschenrechte zu unterstützen.