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wol/bes
Das Brandenburger Tor im Fokus
Initiativen zur Berliner Mitte
Inneres. Die historische Mitte Berlins mit dem
Brandenburger Tor und Mauergedenkstätten soll aufgewertet und
vor politischem Missbrauch geschützt werden. Drei
parlamentarische Initiativen beschäftigen sich mit diesem
Thema.
Am Brandenburger Tor soll nach dem Willen von
202 Abgeordneten des Deutschen Bundestages ein Ort zur Information
über die Berliner Mauer entstehen. Dies geht aus einem Antrag
von Parlamentariern aller Fraktionen hervor (15/4795). Ohne einen
zentralen Ort des Gedenkens an die Mauer "drohe die Erinnerung an
die Teilung Berlins, Deutschlands und der Welt zu schwinden",
befürchten die Antragsteller. Neben dem privaten Mauermuseum
am ehemaligen Checkpoint Charlie und der Mauergedenkstätte an
der Bernauer Straße stehe das Gelände um das
Brandenburger Tor "mehr als alle anderen Orte" für die
"historische Teilung Berlins, Deutschlands, Europas und der Welt
und für deren friedliche Überwindung".
Am Brandenburger Tor verdichte sich die
Geschichte einer ganzen Generation in der Erinnerung an die Teilung
und den ungebrochenen Willen der Menschen, sie zu überwinden.
Unter Einbeziehung der vorhandenen Orte der Erinnerung und des
Gedenkens soll der Bundestag gemeinsam mit der Bundesregierung und
dem Land Berlin ein Gesamtkonzept und einen Verfahrensvorschlag zur
Dokumentation und Erinnerung an die Berliner Mauer erarbeiten. Im
Rahmen der Konzeption sei auch das Dokumentationszentrum an der
Bernauer Straße aufzuwerten, heißt es in dem
Antrag.
Einen Gesetzentwurf zur Änderung des
Gesetzes über befriedete Bezirke für Verfassungsorgane
des Bundes (15/4731) hat die CDU/CSU vorgelegt. Mit ihrer
Initiative wollen die Unionsabgeordneten verhindern, dass sich
"beschämende Bilder" von demonstrierenden Neonazis mit
schwarz-weiß-roten Fahnen unter dem Brandenburger Tor
wiederholen. Zum 60. Jahrestag der Befreiung vom
Nationalsozialismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges
müssten derartige Aufmärsche am Brandenburger Tor und in
der Nähe des Holocaust-Denkmals zuverlässig unterbunden
werden können, heißt es. So sollten das Brandenburger Tor
und das Holocaust-Mahnmal in den befriedeten Bezirk für den
Deutschen Bundestag einbezogen werden. Außerdem solle der
bisherige Grundsatz umgekehrt werden, wonach Demonstrationen
innerhalb der Bannmeile grundsätzlich zugelassen sind.
Vielmehr müssten künftig nur noch "Ausnahmen vom Verbot
öffentlicher Versammlungen unter freien Himmel und von
Aufzügen innerhalb der befriedeten Bezirke" zugelassen werden
können.
Darüber hinaus plädiert die CDU/CSU
in einem weiteren Antrag (15/4719) für eine Aufwertung des
Mauer-Mahnmals im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin. In
dem Gebäude, das die Bundestagsbibliothek und einen Teil der
Parlamentsbüros beherbergt, befinden sich originale
Mauerteile, die den ursprünglichen Verlauf der Berliner Mauer
markieren. Nach Angaben der Fraktion fehlt allerdings ein Konzept
für die Gestaltung und den ursprünglich geplanten
öffentlichen Zugang zum Gedenkraum im Lüders-Haus.
Angesichts der nahen Fertigstellung der nördlichen
Spreeufer-Promenade entlang des Gebäudes sei ein Konzept zu
erarbeiten, um den Gedenkort öffentlich zugänglich zu
machen. Die Opfer der Teilung an der innerdeutschen Grenze sollen -
so die Parlamentarier - in einem wissenschaftlich fundierten
Totenbuch geehrt werden. Ein entsprechender Auftrag müsse
erteilt und der Gedenkort in das angekündigte neue Konzept
Berlins und des Bundes eingebunden werden.
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