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Keine generelle Öffnung
Internationalisierung der Schulen
Bildung und Forschung. Für eine stärkere
Internationalisierung des deutschen Schulwesens hat sich der
Bildungsausschuss am 23. Februar ausgesprochen. Zur Debatte stand
ein gemeinsamer Antrag der Koalitionsfraktionen und der FDP
(15/4723), der gegen die Stimmen der Union angenommen wurde. Die
Liberalen zogen dabei ihren früheren Antrag (15/471), der
Ausgangspunkt der gemeinsamen Initiative war, zurück. Die
Antragsteller warben zuvor in der abschließenden Diskussion um
die Zustimmung der CDU/CSU-Fraktion mit dem Hinweis, vor zwei
Jahren habe auch die Union den ursprünglichen FDP-Vorstoß
bejaht. Die SPD wies darauf hin, dass mit der Forderung nach
Erleichterungen für den Schulbesuch von ausländischen
Schülern und Schülerinnen außerhalb der EU keine
generelle Öffnung des deutschen Schulwesens gemeint sei.
Vielmehr bleibe das Recht nach wie vor restriktiv. Es gelte, in
Ausnahmefällen die Genehmigung leichter zu erteilen. Im Antrag
heißt es dazu, Ausnahmeregelungen sollen staatliche oder
staatlich anerkannte Schulen mit internationaler Ausrichtung
betreffen. Auch Schulen, die ganz oder überwiegend nicht aus
öffentlichen Mitteln finanziert werden und Schüler auf
internationale Abschlüsse, Abschlüsse anderer Staaten
oder staatlich anerkannte Abschlüsse vorbereiten, sowie
Internatsschulen mit Schülern verschiedener
Nationalitäten sollen laut Antrag davon profitieren. Die
geforderten Ausnahmen sollten darüber hinaus auch greifen,
wenn eine Eigenfinanzierung der Ausbildungskosten sichergestellt
ist und es sich um Bürger von Staaten handelt, mit denen keine
Rückführungsschwierigkeiten bestehen.
Die Union begründete ihre Ablehnung damit, dass sich der
Antrag inzwischen erledigt habe, weil das Innenministerium die
meisten der Forderungen in seine vorläufigen
Anwendungshinweise übernommen habe. Daher sei es nicht
verständlich, die Diskussion darüber weiter zu
führen und Anträge zu stellen. Für die Liberalen war
diese Argumentation lediglich ein Vorwand. Selbst wenn das
Innenministerium so erstaunlich schnell reagiert habe, sei es
notwendig, der deutschen Öffentlichkeit das Anliegen bewusst
zu machen. Die Formalien seien dabei unwichtig.
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