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Pakt für Deutschland wird nicht kommen
Opposition scheitert mit Rezepten gegen die
Arbeitslosigkeit
Wirtschaft und Arbeit. Das von der
CDU/CSU-Fraktion als "Pakt für Deutschland" vorgeschlagene
10-Punkte-Programm zum Kampf gegen die Arbeitslosigkeit wird nicht
verwirklicht werden. Der Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
hat am 23. Februar den Unionsantrag (15/4831) mit der Mehrheit von
SPD und Bündnis 90/Die Grünen bei Enthaltung der FDP
zurückgewiesen. Unter anderem sollte der Beitrag zur
Arbeitslosenversicherung von 6,5 auf fünf Prozent gesenkt
werden. Die weiteren Vorschläge der CDU/CSU betrafen das
Arbeitsrecht, vor allem den Kündigungsschutz.
Keine Mehrheit im Ausschuss fand auch ein
älterer Antrag der FDP-Fraktion (15/1589), indem die
Bundesregierung zu einer "konsistenten und konstanten
Wirtschaftspolitik" aufgefordert wurde. Lineare Kürzungen
aller Subventionen um 20 Prozent, die Privatisierung staatlicher
Beteiligungen und ein einfacheres Steuersystem lauteten die
Forderungen.
Die CDU/CSU warf der Bundesregierung unter
anderem vor, mit Blick auf die Entwicklung der Insolvenzen im
Mittelstand in den letzten zehn Jahren eine "Spur der
Verwüstung" hinterlassen zu haben. Ihre eigenen
Vorschläge, so die Union, würden es dem Mittelstand
dagegen ermöglichen, sich in Krisen besser anzupassen. Die
Fraktion wies auch darauf hin, dass 65 Prozent aller neuen
Existenzgründungen nur mit staatlichen Subventionen
möglich geworden seien. Man könne nicht nur, wie die SPD,
die Abschaffung der Eigenheimzulage fordern, sondern müsse
auch sagen, was mit dem eingesparten Geld gemacht werden soll.
Statt im Ausland müssten die Arbeitsplätze wieder in
Deutschland geschaffen werden. Mehr Wachstum sei nur möglich,
wenn die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähiger werde, gerade
auch im Hinblick auf die Energiekosten. Neben der
Wettbewerbsfähigkeit komme es darauf an, den Faktor Arbeit zu
entlasten und die Arbeitszeit zu verlängern.
Die Sozialdemokraten stellten bei der
Entwicklung der Exporte und der Patentanmeldungen "positive
Signale" fest. Es sei nicht Aufgabe der Arbeitsmarktpolitik,
Arbeitsplätze zu schaffen. Erst wenn es Wachstum gebe,
könne die Arbeitsmarktpolitik dafür sorgen, dass es in
Arbeitsplätze umgesetzt wird. Die Maßnahmen der
Arbeitsmarktpolitik müssten eingeschränkt werden, um
dadurch Lohnnebenkosten senken zu können. Auf der anderen
Seite würde eine Veränderung des Arbeitsrechts, wie sie
die Union in ihrem Antrag fordere, keine zusätzlichen
Arbeitsplätze schaffen. Zwar würde es möglicherweise
weniger Langzeitarbeitslose geben, dafür aber eine
größere Fluktuation und auch eine Vertrauenskrise bei den
Betroffenen. Erforderlich seien Umstrukturierungen zu Gunsten der
Bio- und Gentechnologie sowie Innovationen. Dies würde aber
Geld kosten. Die Eigenheimzulage und andere Subventionen
behinderten eine Umstellung hin zu Wissenschaft, Forschung und
Innovation. Ebenso sei die Binnenkonjunktur zu stärken. Dies
gehe nur über Investitionen der Kommunen und eine
Stärkung der Eigenkapitalbasis des Mittelstandes. Die
Investitionsbedingungen müssten besser werden, so die
SPD.
Druck auf den Mittelstand
Bündnis 90/Die Grünen wiesen auf
den Überschuss der Existenzgründungen über die
Insolvenzen hin. Sie stellten einen großen Druck der "Global
Player" auf den Mittelstand durch die Zulieferbedingungen fest und
sprachen auch das Problem der Zahlungsmoral an. Die
Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft nahm auch die FDP in den
Blick. Kernproblem sei, dass die Regierung die erforderlichen
Reformen bis heute nicht umgesetzt habe.
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