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Qualität vor Schnelligkeit
Ministerin Wieczorek-Zeul besuchte Sri
Lanka
Entwicklungszusammenarbeit. "Es ist noch viel zu tun". Dieses
Resümee zog die Bundesministerin für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD),
nach ihrer Sri Lanka-Reise. Besonders im Norden und Osten des
Landes hat der Tsunami eine "Spur der Verwüstung"
hinterlassen, so die Ministerin am 23. Februar im
Fachausschuss.
Versalzenes Wasser, fehlende sanitäre Einrichtungen und
zerstörte Häuser prägten das Bild des einstigen
Urlaubsparadieses. "Die Hilfsorganisationen leisten wunderbare
Arbeit", lobte die Ministerin das Engagement vor Ort. Die FDP gab
zu bedenken, sollte der Bürgerkrieg in Sri Lanka nicht beendet
werden, müsse man überlegen, wie die zukünftige
Hilfe gestaltet werde. Gespräche sowohl mit der Regierung als
auch mit den Rebellen "Liberation Tigers of Tamil Eelam" sind
für die Ministerin der richtige Weg, den eingeleiteten
Friedensprozess weiter fortzuführen und die Hilfe an die Orte
zu bringen, wo sie benötigt werde.
Mit Sorge betrachteten Bündnis 90/Die Grünen, dass
viel "auf eigene Faust" organisiert werde. Die Bereitschaft Hilfe
zu leisten, sei nach wie vor ungebrochen hoch. Dies sei eine an
sich positive Nachricht, die jedoch die großen
Hilfsorganisationen vor ein ungewohntes Problem stelle. Spontane
Aktionen, die schlecht vorbereitet oder finanziert seien,
brächten für die Organisatoren oft mehr Probleme als
Hilfe.
Daher fand der Vorschlag der CDU/CSU, durch eine
öffentliche Kampagne die Menschen darüber
aufzuklären, wie sie gezielt und effektiv Hilfe leisten
könnten, Zuspruch bei allen Fraktionen. So könne die
srilankische Organisation entlastet und außerdem besser
kontrolliert werden, so dass Projekte, die auf den Weg gebracht
würden, auch langfristig Bestand hätten. "Qualität
geht in diesem Fall vor Schnelligkeit", erklärte
Wieczorek-Zeul.
Die SPD wollte wissen, wie der aktuelle Stand bei der
Einführung von Frühwarnsystemen sei. Die Ministerin
erklärte dazu, technische Probleme gebe es kaum. Die
schwierigste Frage, die noch geklärt werden müsste, sei,
wie man die gesamte Bevölkerung erreichen könne.
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