bob
Politische Lösung des Konfliktes
gefordert
Tschetschenien
Auswärtiges. Die Bundesregierung soll in ihrem Dialog mit
der russischen Regierung auf eine politische Lösung des
Tschetschenien-Konfliktes drängen, um so die Spirale von
Gewalt und Menschenrechtsverletzungen anzuhalten und den Bewohnern
dieser Region eine lebenswerte Zukunft zu geben. Die
Koalitionsfraktionen haben dazu einen Antrag (15/4855)
vorgelegt.
Sie führen aus, bei den wiederholten Terrorakten in
Russland ließen sich Querverbindungen zu den international
tätigen terroristischen Netzwerken nicht übersehen. Die
Antragsteller begrüßten deshalb die Bereitschaft der
Bundesregierung zu einer verstärkten Kooperation mit Moskau
bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus.
Bereitschaft Putins "unterstützenswert"
Auf der anderen Seite ließe sich der enge Zusammenhang der
Terrorakte mit dem ungelösten Tschetschenien-Konflikt nicht
leugnen. Die Bereitschaft des russischen Präsidenten Wladimir
Putin, bei den Bemühungen um eine Lösung der Konflikte im
Nordkaukasus und in Tschetschenien und in der Frage einer wirksamen
Politik zur Terrorbekämpfung einen intensiven Dialog mit
Deutschland und der EU zu führen, sei auch
unterstützenswert.
Die Koalition erwähnt außerdem, dass der Europarat im
vergangenen Herbst zahlreiche und schwere
Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien erwähnt habe.
Zugleich habe er in mehreren Dokumenten beklagt, dass diese
Verbrechen nach wie vor unzureichend verhindert oder geahndet
würden, so dass sich ein Klima der Straflosigkeit
ausbreite.
SPD und Grüne fordern ferner die Regierung auf, sich
dafür einzusetzen, dass Moskau der Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, in- und ausländischen
Journalisten sowie Hilfsorganisationen eine ungehinderte Arbeit in
Tschetschenien ermöglicht. Berlin müsse sich dafür
stark machen, dass künftige Wahlen in Tschetschenien nach
internationalen Standards vorgenommen werden.
Im Rahmen der EU und gemeinsam mit Russland solle Deutschland
zudem Möglichkeiten einer umfassenden Strategie der
Stabilisierung und Vertrauensbildung in der Kaukasusregion
ausloten. Diese müsse sowohl auf die sieben russischen
Föderationen wie auf die südkaukasischen Republiken
Georgien, Armenien und Aserbaidschan mit ihren "gefährlichen
und ungelösten" Regionalkonflikten gerichtet sein.
Zurück zur
Übersicht
|