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joh
Warnsystem soll Manipulationen bei
Fußballwetten verhindern
Sportausschuss informiert sich
Sport. Eine Art Frühwarnsystem soll in Zukunft verhindern,
dass Fußballwetten manipuliert werden können. Das hat
Jörg Englisch vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) am 9.
März im Sportausschuss erklärt. Entsprechende
Gespräche mit dem Anbieter Betradar.com, der seit Jahren mit
internationalen Wettanbietern kooperiere, liefen bereits. Der DFB
habe zudem als erste Reaktion auf den Wettskandal im deutschen
Fußball die Schiedsrichterbeobachtung massiv verschärft,
sagte Englisch weiter. Außerdem habe die außerordentliche
Präsidiumssitzung des DFB am 24. Januar die Bildung einer
Sonderkommission beschlossen, welche die Koordinierung innerhalb
des DFB übernehmen und den Kontakt zur Staatsanwaltschaft
pflegen solle. Seit dem 4. Februar ermittle der Fußball-Bund
zudem selbst.
Erwin Horak, der Präsident des staatlichen Wettanbieters
Oddset, eines Anbieters von Sportwetten, hinter dem die
Lotteriegesellschaften der 16 Bundesländer stehen, sagte, man
habe den DFB bereits im August 2004 auf mögliche
Manipulationen hingewiesen. Bei einigen Spielen seien verschiedene
verdächtige Faktoren zusammen gekommen - auffälliges
Wettverhalten, hohe Einsätze und mehrfach fragwürdige
Entscheidungen des Schiedsrichters Robert Hoyzer. "Wir haben die
Fakten weitergeleitet, Ermittlungen sind nicht Aufgabe eines
Wettanbieters", sagte Horak. Man müsse aber über ein
gemeinsames Informationssystem nachdenken, um den Austausch mit DFB
und Lottogesellschaften zu institutionalisieren. Dann könnten
Unregelmäßigkeiten früher erkannt und aufgedeckt
werden. Dem stimmte Englisch ausdrücklich zu.
Die Vertreter des privaten Wettanbieters Betandwin forderten,
die anonyme Wettabgabe künftig kritischer zu betrachten. So
erklärte Steffen Pfennigwerth, Betandwin offeriere sein
Angebot ausschließlich im Internet. Die Nutzer müssten
sich hierfür registrieren lassen. Durch die Begrenzung des
Höchstgewinns auf maximal 10.000 Euro pro Wette und die
Möglichkeit, das Spielverhalten der einzelnen Nutzer zu
erfassen, werde Wettbetrug und problematisches Spielverhalten
schneller aufgedeckt. Horak erwiderte, Oddset prüfe die
Einführung einer Kundenkarte, die bei Einsätzen ab einer
bestimmten Summe zwingend wäre. Die Daten würden zentral
registriert, die Karte könnte im Verdachtsfall gesperrt
werden. Horak räumte aber ein, dass Wettteilnehmer in den
26.000 Annahmestellen des Anbieters bislang nicht registriert
werden.
Die Abgeordneten werteten die vorgelegten Berichte nicht,
sondern wollten sich zunächst über die Hintergründe
und Folgen des Skandals informieren. Sie zeigten sich aber besorgt
über einen möglichen Vertrauensverlust für den
deutschen Fußball. Englisch beschwichtigte daraufhin: "Der
Confederations-Cup und die Fußball-WM 2006 sind in ihrem
Ansehen nicht so stark gefährdet, wie behauptet wird." Zudem
seien Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern auch ohne
Manipulationen immer wieder möglich.
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