Werner Hornung
Albert Einstein: Physik und Politik
kurz notiert
Noch immer ist das Gerücht zu hören, in der Schule sei
das Physik-Genie Albert Einstein eher schlecht gewesen.
Tatsächlich stand die Note 6 gleich mehrmals in Einsteins
Abschlusszeugnis. Doch an der Kantonsschule in Aarau (Schweiz), die
er 1896 erfolgreich verließ, war die Sechs keineswegs die
schlechteste, sondern die beste Zensur. Ähnlich gut waren ja
schon seine schulischen Leistungen am Münchner
Luitpold-Gymnasium, bloß kam er dort mit dem alltäglichen
Drill der Lehrer nicht zurecht. Sie waren für ihn wie
"Feldwebel und Leutnants".
Elektronisch nachzulesen sind solch (auto-)biografische Notizen
in einer von Olaf Benzinger herausgegebenen Anthologie, die nun als
CD-ROM erschienen ist. Man kann am Monitor aus einem literarischen
Menü wählen, das insgesamt neun Bücher enthält.
Einerseits sind das Schriften von Albert Einstein selbst, etwa der
umfangreiche Briefwechsel mit seinem Kollegen Max Born.
Andererseits sind es Publikationen, in denen private Ereignisse und
seine wissenschaftliche Arbeit beschrieben werden. John Stachel
beispielsweise stellt die fünf bahnbrechenden
Veröffentlichungen aus dem "Wunderjahr" 1905 vor, die damals
die physikalische Welt revolutionierten.
Interessieren den Leser/Sucher jedoch nur bestimmte Aspekte,
hilft eine komfortable Volltextsuche. Man gibt die entsprechenden
Begriffe ein und erhält die passenden Fundstellen aus den neun
Büchern: etwa Informationen über die
Nobelpreisträger Philipp Lenard und Johannes Stark, die sich
mit ihrer nationalsozialistisch ausgerichteten "Deutschen Physik"
gegen Albert Einsteins "jüdische Relativitätstheorien"
stellten. Fächerübergreifend werden so historische
Zusammenhänge zwischen Physik und Politik deutlich.
Olaf Benzinger (Hrsg.)
Albert Einstein. Leben und Werk.
CD-ROM für Windows und Mac. Digitale Bibliothek, Band
122.
Directmedia, Berlin 2005; 30,- Euro
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