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Adalbert Stifter (1805-1868)
Kurz notiert
Verkannt, belächelt und verspottet zu sein - das war lange
sein Los. In diesen Tagen erinnert man sich an Adalbert Stifter
anlässlich seines 200. Geburtstages mit Hochachtung. Aus der
Rück-schau sieht man schärfer, wie sehr dieser
vermeintliche Autor des Biedermeier und der ländlichen Idylle
ein Vorläufer der Moderne war, sowohl in der Wahrnehmung einer
vom Menschen bedrohten Natur als auch darin, dass er "modernes
Personal" wie Ingenieure und Techniker ganz selbstverständlich
in seine Erzählungen einführte. Geringste Andeutungen von
Gewalt, von Grauen und menschlicher Zerrüttungen genügen,
um dem Leser eine Ahnung von der Brüchigkeit einer scheinbar
festgefügten Geselschaft zu geben. Zwei schöne
Bücher bieten Gelegenheit, ihn und seine Erzählkunst
näher kennenzulernen.
Adalbert Stifter
Die großen Erzählungen.
Langen Müller, München 2005; 314 S., 12,90
Euro
Peter Becher
Adalbert Stifter. Sehnsucht nach Harmonie.
Pustet Verlag, Regensburg 2005; 256 S., 24,90 Euro
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