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Dr. Wolfgang Gaiser, Martina Gille, Johann de Rijke, Dr. Sabine
Sardei-Biermann In der Öffentlichkeit wird der Jugend häufig
Politikverdrossenheit, Desinteresse an Politik und mangelndes
Engagement attestiert. Gelegentlich wird ihr sogar der Verlust
demokratischer Orientierungen angelastet. Was stimmt an diesen
Zuschreibungen und Befürchtungen? Ist die Lebensphase Jugend
ein politikfreier Raum? ...
Klaus Hurrelmann hat die 14. Shell-Jugendstudie 2002
mitkonzipiert und -koordiniert. Er ist Professor für Sozial-
und Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld.
Derzeit arbeitet er unter anderem an den Vorbereitungen für
die nächste Shell-Jugendstudie, die im September 2006
erscheinen wird. ... Eike Hebecker Die Jugendgeneration von heute ist eine Mediengeneration. Sie
verbringt mehr Zeit mit audiovisuellen Medien als mit Büchern.
Sie ist es gewohnt, den dynamischen Darstellungen und komplexen
Erzählweisen eines Videospiels zu folgen. Jugendliche sind
Konsumenten von Medienprodukten, die eigens auf sie ... Sandra Schmid Jugendliche gründen eine Partei und ziehen damit in den
Stadtrat ein - das klingt unglaublich, ist aber wahr. Und es ist in
Deutschland schon zwei Mal passiert: im Osten und im Westen des
Landes. "Future! - die Jugendpartei" gründete sich 1997 und
ist seit 1999 im Magdeburger Stadtrat vertreten. Anfangs mit nur
einem Sitz, seit der Kommunalwahl im Juni 2004 mit zwei
Ratsmitgliedern. Dem westlichen Pendant "Peto" - was auf lateinisch
so viel bedeutet wie "ich fordere" - gelang ebenfalls 1999 der
Einzug in den Rat der nordrhein-westfälischen Kleinstadt
Monheim. ... Ulrike Winklhofer Es war kein Zufall, dass am Anfang der Kinder- und
Jugendpartizipation in der Kommune die Gründung von
Jugendgemeinderäten stand. Die Initiatoren orientierten sich
bei der Etablierung einer Jugendvertretung erst einmal an den
Politikmodellen der Erwachsenen. So wurde 1985 in der Stadt
Weingarten ein ... Klaus Farin Seit Sokrates' Zeiten vor rund 2.000 Jahren heißt es
über jede Jugend, sie sei schlimmer, respektloser,
konsumtrotteliger, weniger engagiert und unpolitischer als die
letzte. Es ist mühselig und im Übrigen ganz sinnlos, dies
argumentativ zu widerlegen. Zu mächtig ist die romantisch
verklärte Verehrung der eigenen Jugendzeit, die vor allem bei
Männern mittleren Alters - die also beim besten Willen nicht
mehr zur aktuellen Jugend gezählt werden können -
scheinbar wie ein genetischer Befehl das Bewusstsein befällt.
...
Das ist das letzte, was Jugendliche sein wollen: spießig.
Den Machern von "Spiesser", dem größten Jugendmagazin in
den neuen Bundesländern, ging es bei dieser Titelwahl auch
eher um Ironie. Vor über zehn Jahren gründete sich die
Zeitschrift als Freizeitprojekt sächsischer Schüler - und
wächst immer weiter. Peter Stawowy bildet zusammen mit seiner
Kollegin Berit Tolke die Chefredaktion. ... Karl-Otto Sattler Philipp Mißfelder überlegt eine Weile, bis er sagt:
"Klar, Konkurrenz belebt das Geschäft", man treffe zuweilen in
Talkshows aufeinander, "aber Auseinandersetzungen finden eigentlich
weniger statt". Junge Politiker seien "heutzutage eher pragmatisch
und nicht so sehr ideologisch ausgerichtet", meint der Vorsitzende
der Jungen Union (JU). Auch Björn Böhning zögert
einen Moment mit der Antwort auf die Frage, ob denn die
Jungsozialisten die JU und den Nachwuchs anderer Parteien zu
bekämpfen pflegen. ... Karsten D. Voigt Die Jugend von heute ist nicht unpolitischer, sondern anders
politisch als wir es vor nunmehr 35 Jahren waren. Die
Konfliktlinien innerhalb unserer Gesellschaft, anhand derer man
sich für die Mitgliedschaft in einer Partei entscheidet, haben
sich in den letzten Jahrzehnten verschoben. Die außen- und ...
Matthias Wissmann Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sieht sich die Jugend in
Deutschland einmal mehr mit dem Vorwurf konfrontiert, sie sei zu
"unpolitisch" oder "politikverdrossen" - ein Vorwurf, den sich
bereits viele Generationen vorhalten lassen mussten. So sehr sich
die Beurteilungen über ...
Das Parlament: Mit welchen Argumenten wollen Sie 18-Jährige
davon überzeugen, in Ihrem Jugendverband mitzumachen? Philipp
Mißfelder: Wir verstehen uns als politischer Anwalt der jungen
Generation und setzen uns für Generationengerechtigkeit ein.
Wer es in ers-ter Linie auf eine Karriere und auf ...
Das Parlament: Mit welchen Argumenten wollen Sie 18-Jährige
davon überzeugen, in Ihrem Jugendverband mitzumachen?
Björn Böhning: Wir sind eine diskussionsfreudige
Organisation, bei uns geht es um politische Praxis, weniger um
theoretische Programmatik. Man kann bei uns eine Menge Spaß
haben. ...
Das Parlament: Mit welchen Argumenten wollen Sie 18-Jährige
davon überzeugen, in Ihrem Jugendverband mitzumachen? Johannes
Vogel: Wir stehen für Generationengerechtigkeit, zum Beispiel
beim Abbau der Staatsverschuldung. Da verfolgen wir eine radikale
Linie. Als Liberale wollen wir zudem die ...
Das Parlament: Mit welchen Argumenten wollen Sie 18-Jährige
davon überzeugen, in Ihrem Jugendverband mitzumachen? Nike
Wessel: Wir fordern mehr Demokratie an den Schulen. Junge Frauen
und Männer sollen den gleichen Zugang zur Arbeitswelt haben.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Heranwachsenden von ...
Das Parlament: Mit welchen Argumenten wollen Sie 18-Jährige
davon überzeugen, in Ihrem Jugendverband mitzumachen? Marco
Heinig: Im Rahmen unserer Prinzipien kann man sich auf
vielfältige Weise kreativ einbringen. Niemand wird von
Gremienarbeit erstickt oder von Dogmen und Leninköpfen
erschlagen. ... Bernadette Schweda Kirchlich organisierte Jugend und politische Bildung: Passt das
zusammen? Als Joschka Fischer in seinem vorpolitischen Leben das
Weihrauchfass am Kirchenaltar schwenkte oder die Glocken zur Unzeit
läutete, war noch nicht abzusehen, dass da ein deutscher
Außenminister und "Gottvater" der Grünen
heranwächst. Dass die Auftritte der "Minis" - wie Messdiener
auch genannt werden - auf der sakralen Bühne der Kirche
für eine spätere politische Karriere nicht hinderlich
sind, beweisen auch andere ehemalige Ministranten. Dazu
gehören die SPD-Politiker Ottmar Schreiner und Franz
Müntefering, der ehemalige grüne Bauminister von
Nordrhein-Westfalen, Michael Vesper, oder der kirchenpolitische
Sprecher der Unionsfraktion, Hermann Kues, um nur einige zu nennen.
... Bernadette Schweda Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Deutschland e.V.
(aej) Die aej ist ein Zusammenschluss der Evangelischen Jugend in
Deutschland und vertritt als Dachorganisation die Interessen von 35
rechtlich selbstständigen Mitgliedsorganisationen. Dazu
gehören die evangelischen Jugendverbände und ... Jeannette Goddar Demokratische Errungenschaften der westlichen Welt wie Wahlen
und Mitbestimmung bringen Jugendlichen mit Migrationshintergrund
wenig, wenn sie sie nicht selbst anwenden können. Sie
erhöhen eher den Frust und tragen zum Rückzug in die
eigene Community bei. Nur eine Integration, die die Chancen der
tatsächlichen politischen Beteilung jenseits von Wahlen
erhöht, kann die Zuspitzung von Konflikten verhindern, sagt
der Sozialforscher Wilhelm Heitmeyer. ... Mirko Heinemann Blickt man vom sechsten Stock der Ver.di-Vertretung
Berlin-Brandenburg über die Hausdächer hinweg in den
Himmel, gerät man ins Träumen. Die Realität am Boden
ist da ernüchternder: Hier, im Raum 6.02, tagt an diesem
Nachmittag der Bezirksjugendvorstand. Das Interesse ist gering. Nur
sechs der 17 Vertreter sind gekommen. ... Mirko Heinemann Die Umwelt retten und Spaß dabei haben - wollt ihr das
auch?" So lautet der Aufruf im Internet, und rund 20 Jugendliche
haben sich an diesem Freitag auf den Weg in die Berliner
Greenpeace-Zentrale gemacht. Sie wollen bei einer "JAG" mitmachen.
JAGs sind die ... Mirko Heinemann Demokratische Errungenschaften der westlichen Welt wie Wahlen
und Mitbestimmung bringen Jugendlichen mit Migrationshintergrund
wenig, wenn sie sie nicht selbst anwenden können. Sie
erhöhen eher den Frust und tragen zum Rückzug in die
eigene Community bei. Nur eine Integration, die die Chancen der
tatsächlichen politischen Beteilung jenseits von Wahlen
erhöht, kann die Zuspitzung von Konflikten verhindern, sagt
der Sozialforscher Wilhelm Heitmeyer. ... Almut Lüder Wir haben eine veränderte Sicherheitslage seit dem 11.
September 2001", bringt der Referent gleich zu Beginn seines
90-minütigen Vortrags das Thema auf den Punkt. Er rückt
die Probleme auf der Welt gebündelt ins Bewusstsein: den
klaffenden Unterschied zwischen Arm und Reich, das Machtspiel um
...
Die meisten Abgeordneten im Deutschen Bundestag sind
Hinterbänkler. Kaum einer kennt sie. Für die jüngste
Abgeordnete im Deutschen Bundestag trifft das nicht zu. In nur drei
Jahren hat die 22-jährige Hessin aus Hofheim am Taunus es
verstanden, sich einen Namen zu machen - innerhalb und
außerhalb der grünen Fraktion. Ihr Ansehen ist so
groß, dass die Altprofis ihrer Partei sie sogar vor einem Jahr
in den Haushaltssausschuss geschickt haben, dahin, wo normalerweise
nur erfahrene Hasen mitreden dürfen und können. Anna
Lührmanns Devise heißt: Machen statt meckern. Schon in
der Grundschule hat sie sich in einem "Greenteam" und später
in der Schülervertretung engagiert. Schließlich ging sie
zur Grünen Jugend Hessen und wurde deren Sprecherin. Sie
glaubt, dass die junge Generation "nicht politikverdrossen, aber
parteienverdrossen" ist. ... Ulrike Schuler Besonders jugendlich frisch sahen sie ja nicht aus, die
Wahlprogramme der Parteien. Ein bisschen Rot auf Grau-Braun bei der
SPD, eine Deutschlandfahne im Hintergrund bei der Union,
durchgehendes Quietschgrün bei Bündnis 90/Die
Grünen, schlichtes Rot-Weiß bei der Linkspartei und das
Gold der ... Claudia Heine Jugendliche Abgeordnete im Bundestag sind immer noch eine
Ausnahme. Wie sehr, merkt man daran, mit welcher Aufmerksamkeit die
Öffentlichkeit die Grünen-Politikerin Anna Lührmann
bedachte, als sie 2002 mit nur 19 Jahren zum ersten Mal ins
Parlament einzog. Sie war damals die jüngste Abgeordnete und
wird es auch in der neuen, 16. Wahlperiode bleiben. Politiker-Sein
ist für viele junge Menschen nicht sonderlich anziehend. Um
dem entgegen zu wirken, lädt der Bundestag Jugendliche ein,
selbst einen Blick hinter die Kulissen der Politik zu werfen. ...
Jeannette Goddar Es war einer dieser Tage, wie es sie im Juni gar nicht geben
sollte: feucht, diesig, mittags noch halb dunkel. Nicht gerade
ideales Festival-Wetter. Skeptisch hatte man sich aus der quirligen
Mitte Berlins auf den Weg in den Südosten der Stadt gemacht,
zum "Freizeit- und Erholungszentrum ... Tilmann P. Gangloff Manchmal wundert man sich, warum es so lange gedauert hat, bis
endlich jemand auf eine doch so naheliegende Idee gekommen ist. Was
beispielsweise heute unter dem griffigen Kürzel "ZiSch"
längst liebgewonnen und etabliert ist, gibt es erst seit gut
25 Jahren: die kontinuierliche Versorgung von Schulklassen mit
Tageszeitungen, verbunden mit der Aufforderung, diese nicht nur
intensiv zu studieren und in den Unterricht zu integrieren, sondern
am besten auch selbst Beiträge zu verfassen. Eine
"Win-Win"-Situation nennt man derlei gern, denn vom Projekt
"Zeitung in der Schule" profitieren alle. ...
Jungs gehen zum Sportverein oder zur Feuerwehr, wenn sie sich
engagieren wollen, Mädchen helfen lieber schwächeren
Menschen im Rahmen der Kirche. Diese Unterschiede ermittelten die
Shell-Jugendstudie 2002 und der vom Bundesfamilienministerium in
Auftrag gegebene zweite Freiwilligensurvey 2004. Sibylle Picot hat
im Auftrag von Infratest Sozialforschung an beiden Studien
mitgearbeitet. ... Karl-Otto Sattler Noch nie in der deutschen Geschichte war eine junge Generation
so international geprägt wie heute: Studieren im Ausland und
Reisen über offene Grenzen sind eine
Selbstverständlichkeit. Politisch wahrt man gegenüber
Europa jedoch Distanz, bei Jungwählern ist die Beteiligung an
EU-Urnengängen dürftig. Bei konkreten Projekten jenseits
traditioneller Organisationen und Strukturen bekunden
Heranwachsende indes sehr wohl politisches Interesse. Und jenen
jungen Leuten, die in Brüssel und Straßburg mitmischen
wollen, eröffnen sich durchaus Chancen - in Parteien wie in
unabhängigen Bewegungen. ... Franziska Wächter Die Ablehnung der Europäischen Verfassung bei den
Referenden in Frankreich und den Niederlanden Mitte dieses Jahres
versetzte die europäische Gemeinschaft in einen kollektiven
Schockzustand. Fassungslos sah sie sich gezwungen, rasch einen so
genannten "Plan B" zu schmieden. Der Buchstabe B ... Susanne Balthasar Stellen Sie sich vor, Sie schalten das Radio ein. Es rauscht und
knarzt ein bisschen, aber dann hören sie zwei Stimmen aus dem
Funksalat heraus. Es sind die beiden Moderatorinnen von "Radio
Europa 2020", die Ihnen erklären, dass Sie, der Hörer, ab
jetzt nur noch Sita heißen. Sie stutzen: Alle Hörer des
ersten europaweiten Radiosenders, die zuhause, im Auto oder im
Büro, in Deutschland, Ungarn oder Irland zuhören, werden
eins. "Für alle Sitas, die auf dem Highway Prag-Paris
unterwegs sind, kommt jetzt der Verkehrsfunk: Das Tempolimit
für Autopiloten auf der Ost-West-Achse zwischen Prag und Paris
liegt heute bei 270 Stundenkilometern. Vorsicht, wenn Sie noch mit
einem Benziner unterwegs sind, Benzinautos werden aus dem Verkehr
gezogen! Wasserstoffautos dürfen weiter fahren." ...
Das Europäische Jugendparlament e. V. ist eine von 28
nationalen Organisationen des European Youth Parliament (EYP). Als
gemeinnütziger, überparteilicher und unabhängiger
Verein organisiert er politische Debatten für Jugendliche zu
politischen Themen. Wichtigste Veranstaltung ist die jährlich
stattfindende Nationale Auswahlsitzung, auf der die
Schülerdelegationen ermittelt werden, die Deutschland auf den
internationalen Sitzungen des EYP vertreten. Catherine Zanev (25)
ist Studentin der Politologie und Vorsitzende des Europäischen
Jugendparlamentes in Deutschland (EJP). ...
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