Daniela Schröder
Stipendium bis 2013 verdoppeln
Parlament will mehr Geld für
Erasmus-Programm
Wer mit einem Erasmus-Stipendium ins Ausland geht, erweitert
sein Fachwissen und mehr noch den persönlichen Horizont.
"Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg", unterstrich das
Europaparlament in seiner Sitzung am 25. Oktober und forderte, die
aus dem EU-Programm gezahlte Finanzspritze bei Auslandssemestern zu
verdoppeln.
Das Erasmus-Stipendium liegt seit 1993 im Durchschnitt bei 150
Euro pro Monat - real ein Wertverlust von 25 Prozent. "Mit dieser
Summe kann man nicht in ein Land gehen und dort leben und
studieren", sagte die Europaabgeordnete Doris Pack (EVP-ED) bei der
Vorstellung ihres Berichts zum lebenslangen Lernen.
Ein zu geringes Stipendium verbaue besonders Studenten aus
ärmeren Familien die Chance auf ein Auslandsjahr. Das
Parlament will nun die Fördermittel von monatlich 150 Euro
über 210 Euro im Jahr 2007 auf 300 Euro im Jahr 2013
erhöhen. Die Europäische Kommission hatte vorgeschlagen,
den Satz auf 200 und später 250 Euro anzuheben.
In Zukunft sollen nach Ansicht der EU-Abgeordneten der
Verwaltungsaufwand und die Antragsprozedur für die
Stipendienvergabe vereinfacht werden. Mehr als eine Million
Studierende sind bisher über Erasmus ins Ausland gegangen.
Fast 21.000 deutsche Studenten verbrachten das Hochschuljahr
2003/2004 als Erasmusstudent an einer europäischen
Partneruniversität. Das nach dem Humanisten Erasmus von
Rotterdam benannte Programm soll die Zusammenarbeit und
Mobilität der Hochschulen fördern, die Qualität der
europäischen Hochschulbildung verbessern und das
interkulturelle Bewusstsein von Studenten und Dozenten
stärken. Es ist Teil des Sokrates-Programms zur Förderung
der Zusammenarbeit im Bildungsbereich, das mit einem Gesamtbudget
von 2,06 Milliarden Euro ausgestattet ist.
Mit dem Hinweis auf die entscheidende Bedeutung von Bildung beim
Aufbau einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft in Europa stimmten
die EU-Abgeordneten zudem dafür, das Gesamtbudget für
Aktionen im Bereich des lebenslangen Lernens um 757 Millionen auf
14,37 Million Euro aufzustocken - knapp eine Million mehr als im
Vorschlag der Kommission vorgesehen. Inwieweit sich die Pläne
der Parlamentarier realisieren lassen, hängt jedoch allein vom
EU-Haushalt 2007 - 2013 ab.
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