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Dirk Klose
Helmut Schmidts Anregungen
Kurz notiert
Als Mitherausgeber der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" hat
der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt die wirtschaftliche
und soziale Entwicklung im geeinten Deutschland immer wieder
kritisch begleitet. Es waren fast jedesmal aufrüttelnde,
anstoßende Artikel, in denen sich Schmidts Sorge vor einem
Auseinanderdriften von Ost und West spiegelte. Jetzt sind mehrere
"Zeit"-Beiträge, ergänzt um einige andere Artikel und
Interviews, zum 15. Jahrestag der deutschen Einheit wieder
aufgelegt worden.
Schmift hat zu ihnen ein aktuelles Nachwort beigesteuert. Darin
macht er vier "Fehlentwicklungen" nach 1989 aus: Die
Währungsumstellung der Löhne und Preise im
Verhältnis 1:1; das Vermögensgesetz mit dem Grundsatz
Rückgabe vor Entschädigung; der "falsche" Auftrag der
Treuhand und schließlich die lange offen gebliebene Frage nach
der Finanzierung der Einheit. Dagegen stellt er die Forderung nach
deutlicher Entbürokratisierung und Deregulierung im Osten,
einer Mehrwertsteuer-Präferenz für Ostprodukte und die
nachhaltige Förderung von Wachstumskernen im Osten. Geschehe
hier nichts, "bleibt der ganze Osten auf lange Zeit eine
Krisenregion".
Helmut Schmidt
Auf dem Weg zur deutschen Einheit.
Bilanz und Ausblick.
Rowohlt Verlag, Reinbek 2005; 222 S., 19,90 Euro
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