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Den Kampf für mehr Bürgerrechte
künftig in ganz Europa führen
Neuer Menschenrechtskommissar
Die Bürgerrechte auch im Zeichen der Terrorbekämpfung
verteidigen und nicht nur in Osteuropa Grundrechtsverletzungen ins
Visier nehmen: Diese Aufgaben zählt Thomas Hammarberg zu den
Schwerpunkten seiner Tätigkeit als neuer
Menschenrechtskommissar des Europarats. Der Schwede wurde bei der
Herbstsitzung der Parlamentarischen Versammlung des Staatenbunds in
diese Funktion gewählt. Der 63-Jährige tritt sein
sechsjähriges Mandat Anfang 2006 an, wenn Amtsinhaber Alvaro
Gil-Robles (Spanien) ausscheidet. Von seinem Nachfolger wird
erwartet, dass er stärker als der vor allem im diplomatischen
Hintergrund agierende Gil-Robles auch öffentlich in
Erscheinung tritt und so der Politik des Europarats mehr
politisch-mediale Wirkung verschafft.
Nach einem heftigen Machtkampf hinter den Kulissen des
Straßburger Palais de l'Europe setzte sich Hammarberg, bislang
Generalsekretär des Stockholmer Olof-Palme-Instituts, bei
einem bis zuletzt spannenden Rennen im zweiten Wahlgang mit 104
Stimmen gegen den Polen Marek Antoni Nowicki (93 Ja-Voten)
durch.
Hammarberg stand von 1980 bis 1986 als Generalsekretär an
der Spitze von amnesty international. Er übte in den
90er-Jahren mehrfach die Funktion eines UN-Sondergesandten für
Menschenrechte in osteuropäischen und asiatischen Staaten aus.
Als Europarats-Beauftragter will sich der neue
Menschenrechtskommissar aber ausdrücklich um
Grundrechtsverletzungen in allen europäischen Ländern
kümmern: Dies ist offenbar als Hinweis Hammarbergs gedacht,
dass er künftig in gleichem Maße in westlichen wie
östlichen Nationen nach Verstößen gegen die
Menschenrechtscharta des Europarats suchen will. Denn in der
Vergangenheit richtete sich auf diesem sensiblen Feld der kritische
Blick in meistens nur noch eine Richtung: nach Osteuropa.
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