Wichard Woyke
Letztlich blieb Paris immer mit im Boot
Die französische Europapolitik
Im Frühsommer erlebte Frankreich mit der Ablehnung des Verfassungsvertrags ein europapolitisches De-saster wie schon 50 Jahre zuvor, als die französische Nationalversammlung die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) ablehnte und damit die Integration der Außen- und Sicherheitspolitik um Jahrzehnte verzögerte. Vor diesem Hintergrund kommt das Buch von Gisela Müller-Brandeck-Bocquet zur rechten Zeit, um die französische Europapolitik zu erklären. ...
Hartmann Wunderer
Gewalterlebnis in der Kindheit prägt ein ganzes
Leben
Psychohistorische Analysen von
Kindheitstraumata
Die Ursachen von sozialer Gewalt und Krieg sind zu "einem nicht geringen Teil in einem versteckten Holocaust an Kindern zu suchen". So lautet die zentrale These des bekannten Psychohistorikers Lloyd deMause, dessen Buch "Hört ihr die Kinder weinen" vor einigen Jahrzehnten auch in ...
Peter Dudek
Betroffenheit und zeitliche Distanz
zusammenbringen
Holocaust und Shoa als Themen der
Lehrerbildung
Nationalsozialismus und Holocaust sind seit den frühen 60er-Jahren Dauerthemen in der historisch-politischen Bildung der Bundesrepublik. Die beiden Herausgeber sind seit vielen Jahren im Diskurs über den "Nationalsozialismus in der schulischen Bildungsarbeit" präsent. Ihr neuer Sammelband ...
Dirk Klose
Mit der Einheit muss es weitergehen
Hans-Dietrich Genscher stellte Günter Verheugens neues
Europabuch vor
Spätestens seit den gescheiterten Verfassungsreferenden in Frankreich und Holland befindet sich die Europäische Union in der Krise. Die Frage, wie es weitergehen soll, scheidet die Geister. Sollen die Referenden wiederholt werden, soll das Beitrittstempo generell zurückgefahren werden, ist die ...
ks
Gordon A. Craig
Kurz notiert
Wo immer man dem feinen alten Herrn mit seinem weißen Schlohhaar und dem gezwirbelten Bart begegnete, spürte man: Hier muss man sich - als Zuhörer, als Diskutant oder einfach als Gesprächspartner - zusammennehmen. Craig war freundlich im Umgang, aber laues und unverbindliches Gerede mochte er nicht. ...
Ursula Homann
Was wäre das Land ohne seine Jeckes!
Die deutschen Juden in Israel
"Kommst Du aus zionistischer Überzeugung oder aus Deutschland?" So oder ähnlich wurden zwischen 1933 und 1939 im damaligen Palästina, dem heutigen Israel, viele der etwa 60.000 deutschsprachigen Juden gefragt, die ihre deutsche Heimat verlassen und im Gelobten Land Zuflucht gesucht hatten. Damit warf man ihnen vor, dass sie sich niemals in Palästina niedergelassen hätten, wenn die Nationalsozialisten nicht an die Macht gekommen wären. Für die meisten Jeckes, wie die Juden aus Deutschland im Lande Zion genannt wurden, traf dies durchaus zu. ...
Rainer Erb
Die unangenehmen Fragen nach Scham und Schuld
Der Antisemitismus ist nach wie vor ein aktuelles
Problem
Das ist ein schmaler, aber argumentativ gewichtiger Band. Seit geraumer Zeit, besonders intensiv nach den Anschlägen vom 11. September 2001, wird die Frage diskutiert: Gibt es einen neuen globalen Antisemitismus? Heute, nach einem zeitlichen Abstand erkennt man besser: Es ist der motivgeschichtliche ...
ks
Euthanasie - ein früher Bericht
Kurz notiert
Auf den Nürnberger Kriegsverbrecherprozess folgte der Ärzteprozess, in dem sich Ärzte und Beamte, die am Euthanasieprogramm des NS-Regimes mitgewirkt hatten, verantworten mussten. Einer Beobachterkommission unter Alexander Mitscherlich gehörte die junge Ärztin Alice Platen-Hallermund an. Schockiert ...