Paqué, Karl-Heinz (Dezember 2000). Grundsätzliches zur Globalisierung der Finanzmärkte (AG1-14/76)
Die ökonomische Logik des internationalen Kapitalverkehrs
beruht, so das Diskussi-onspapier, auf dem sog. komparativen
Kostenvorteil, d.h. der Handel mit Vermö-genswerten verspricht
den beteiligten Ländern Effizienzgewinne. Freier
Kapitalver-kehr schränkt dabei die Handlungsspielräume
des Staates ein, was aus verschiede-nen Effizienzgründen zu
begrüßen ist. Paqué sieht jedoch nicht die Gefahr
eines "ra-ce to the bottom" im Steuerwettbewerb.
Die Anfälligkeit im Krisenfall ist, so räumt Paqué
ein, der Preis der internationalen Kapitalmobilität. Sie ist
besonders durch den sog. Ansteckungseffekt von Krisenlän-dern,
die Rückwirkungen auf die Handelspartner und den
internationalen Zinszu-sammenhang zurückzuführen. Eine
erfolgreiche Krisenprävention bedarf daher, so resümiert
der Beitrag, der Implementierung einer umfassenden Transparenz der
Ka-pitalmärkte, einer konsequente Stabilitätspolitik der
einzelnen Länder sowie des IWF als Krisenmanager. Eine
Devisentransaktionssteuer wird als ökonomisch nicht zu
rechtfertigen abgelehnt, eine gewisse
Kapitalverkehrsbeschränkung in Emerging Market Economies (EME)
kann jedoch mitunter positiv zu bewerten sein.