Huffschmid, Jörg (2000). Demokratisierung, Stabilisierung, Entwicklung, Perspektiven zur Reform von IWF und Weltbank. Blätter für deutsche und internationale Politik, 2000 (11) 1345-1354 (AG1-14/54)
Vor dem Hintergrund der ökonomischen Ungleichheit zwischen den Ländern des Nordens und des Südens sind, so argumentiert das Papier, drei Alternativkonzeptionen zu berücksichtigen. Erstens ist die Strukturen des IWF zu demokratisieren, d.h. die ökonomische Potenz eines Landes, seine Bevölkerungsgröße und seine qualitative Entwicklung sollten berücksichtigt werden. Zweitens sind Wechselkurse und Finanzmärkte im Rahmen eines flexiblen Zielzonensystems mittels Interventionen, Besteuerung von Devisentransaktionen und Kapitalverkehrsbeschränkungen zu stabilisieren. Der IWF muss sich dazu auf Wechselkursmanagement und Krisenprävention konzentrieren, wohingegen regionale Währungssysteme das kostenintensive Krisenmanagement organisieren. Drittens erfordert die Politik der Armutsbekämpfung die Streichung der Schulden der hochverschuldeten Länder, die Anhebung der öffentlichen Entwicklungshilfe auf 0,7 Prozent des BIP, die Ausweitung der Mittel für die Armutsbekämpfung (evtl. aus den Einnahmen aus einer Tobin-Steuer) und die Entwicklung eines globalen Regimes für Auslandsinvestitionen.