Alexander Weinlein
Gewöhnung an Ungewöhnliches
Der Anti-Terror-Einsatz der Bundeswehr geht in das
fünfte Jahr
Werner Hoyer hat einen frommen Wunsch: "Niemals", so forderte
der FDP-Abgeordnete am 8. November unter dem Applaus aus allen
Bundestagsfraktionen, dürfe die Entscheidung über
Militäreinsätze "zur Routine werden". Es sei doch
"bemerkenswert", dass sowohl die letzte Entscheidung des 15.
Deutschen Bundestages und die erste Entscheidung des neuen
Bundestages eben solche Einsätze betroffen habe - erst das
ISAF-Mandat in Afghanistan und nun die Operation "Enduring
Freedom". Doch wie routiniert Deutschland seine Soldaten in diese
Einsätze schickt, zeigte einen Blick in die Zeitungen am
nächsten Morgen. Die Mandatsverlängerung schaffte es
selbst bei überregionalen Blättern kaum noch auf die
Titelseite, wurde irgendwo auf Seite vier oder Seite fünf als
Kurzmeldung abgehandelt. Vor vier Jahren am 16. November hatte
Bundeskanzler Gerhard Schröder noch die Vertrauensfrage
stellen müssen, um eine eigene Regierungsmehrheit für den
Anti-Terror-Einsatz der Bundeswehr zu erzwingen. ...
aw/dpa
Einmal mehr richten sich die Blicke nach Karlsruhe
Der Einsatz der Bundeswehr im Inland und das
Luftsicherheitsgesetz bleiben umstritten
Das Dementi kam prombt: Kaum hatte der de-signierte
Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) am 8. November
im Inforadio rbb verkündet, man sei sich in den
Koalitionsverhandlungen weitgehend einig gewesen, die Bundeswehr
zukünftig auch im Inland zur Terrorismusbekämpfung
einzusetzen, da ...
Dokumentation
Dokumentation
Auszüge aus dem Luftsicherheitsgesetz
Paragraf 13: Entscheidung der Bundesregierung (1) Liegen auf
Grund eines erheblichen Luftzwischenfalls Tatsachen vor, die im
Rahmen der Gefahrenabwehr die Annahme begründen, dass ein
besonders schwerer Unglücksfall nach Artikel 35 Abs. 2 Satz 2
oder Abs. 3 des Grundgesetzes bevorsteht, können die ...