5.4.2
Wissen durch Forschung
Neues
Wissen wird vor allem durch Forschung gewonnen. Im Gegensatz zum
Erfahrungswissen (Learning by doing) setzt Forschung einen
systematischen Ansatz bei der Wissensschaffung voraus. Dieses
Wissen wird umgesetzt und dokumentiert in wissenschaftlichen
Zeitschriften, Patenten im In- und Ausland oder direkt in neuen
Produkten und Dienstleistungen. Dieses durch Forschung generierte
Wissen ist, zusammen mit Ausbildung und Erfahrungswissen, die
wichtigste Komponente des technischen Fortschritts.
Eine Vielzahl von Indikatoren für die
weltweite Entwicklung der Forschung wurden zusammengetragen.
Hervorzuheben sind hier die Indikatoren im Jahrbuch der Weltbank,
die Indikatoren der National Science Foundation (NSF) und der
Bundesbericht Forschung der Bundesregierung aus dem Jahr 2000.
In der
Tabelle 5-6werden einige Länder mit Indikatoren der
Weltbank dargestellt:
Die Indikatoren zum Forschungssektor verdeutlichen:
– 36,8 Prozent aller
wissenschaftlichen Artikel in Fachzeitschriften der Welt entfallen
auf die USA und Kanada, 32,2 Prozent auf die westeuropäischen
Staaten, 9 Prozent auf Japan. Somit stammen 78 Prozent aller
weltweiten Fachartikel aus Westeuropa, Nordamerika und Japan.
– Die Zahl der
Forscher pro einer Million Einwohner schwankt erheblich. Sie ist in
den europäischen Staaten, Nordamerika und Russland hoch und um
den Faktor 8 bis 20 in den Entwicklungsländern geringer.
– Der hohe Anteil
Japans bei den inländischen Patenten ist ein Resultat des
japanischen Patentrechts. Betrachtet man nur die im Ausland
angemeldeten Patente, so ergeben sich drastische Unterschiede.
Unabhängig von der Bewertung der
einzelnen Indikatoren kann man als Trend festhalten:
78 Prozent aller wissenschaftlichen
Publikationen der Welt stammen aus Ländern, die insgesamt
zwölf Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Beim
Forschungsaufwand ist es ähnlich.
Bei der Zahl der Forscher pro einer Million
Einwohner fällt der hohe Anteil osteuropäischer Staaten
auf, vor allem in Russland. Aufgezeigt wurde, dass der Anteil in
den Entwicklungsländern deutlich geringer ist. Von einer
Globalisierung der Wissensproduktion kann in keinem Fall gesprochen
werden. Aus dem Gutachten „Zur technologischen
Leistungsfähigkeit Deutschlands“ im Auftrag des BMBF
(ZEW 2001) ergibt sich Folgendes:
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