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194/2006
Datum: 22.06.2006
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heute im Bundestag - 22.06.2006

Potenziale der Grünen Gentechnik umstritten

Ausschuss für Bildung und Forschung (Öffentliches Fachgespräch)/

Berlin: (hib/SUK) Rechnet sich die grüne Gentechnik oder hat sie kaum Zukunftspotenziale? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer gemeinsamen Veranstaltung des Ausschusses für Bildung und Forschung und des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) am Mittwochnachmittag. Bereits im April hatten die Experten des TAB einen Bericht zum Projekt "Grüne Gentechnik - transgene Pflanzen der 2. und 3. Generation" vorgelegt, der nun die Grundlage des Gesprächs bildete. Der Bericht des TAB und die Ausführungen seiner Vertreter stießen auf dezidierten Widerspruch von Wirtschaftsvertretern. Kristina Sinemus, Mitarbeiterin der Genius GmbH, kritisierte, der Bericht bilde nicht den aktuellen Stand der Forschung und Entwicklung ab und zeichne ein "schiefes Bild", weil ein Spezialbereich auf die Grüne Gentechnik insgesamt generalisiert werde. Auch ein Vertreter der BASF bemängelte, der TAB-Bericht arbeite mit den falschen Indikatoren. Das TAB solle künftig die "Dinge anders anpacken". Beide Wirtschaftsvertreter betonten, die Perspektiven der Grünen Gentechnik seien gut. Dies bewiesen auch die 1.500 Patentanmeldungen in diesem Bereich seit 2004. Man müsse Pflanzen "in Zukunft anders definieren als bisher". Das TAB hatte die ökonomischen, ökologischen und sicherheitsrelevanten Auswirkungen der neuen Generationen gentechnisch veränderter Pflanzen untersucht. Als Pflanzen der zweiten Generation werden dabei gentechnisch veränderte Pflanzen bezeichnet, die sich kurz vor der industriellen Zulassung in der so genannten "Pipeline" befinden. Pflanzen der dritten Generation sind diejenigen im Forschungs- bzw. sehr frühen Entwicklungsstadium. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen "nutzungsveränderte" Pflanzen für funktionelle Lebensmittel, für Pharmazeutika und die industrielle Stoffproduktion. Das TAB kam dabei zu dem Schluss, dass die Nutzung genveränderter Pflanzen auf dem Anwendungsfeld der Pharmazeutika "nicht so vorteilhaft, wie häufig postuliert", erscheint. Das Anwendungsfeld der industriellen Stoffe sei "überraschend wenig entwickelt" und auch bei der Verwendung gentechnisch veränderter Pflanzen für funktionelle Lebensmittel sei die "postulierte Vorteilhaftigkeit noch nicht erwiesen". In den kommenden zehn bis 15 Jahren sei ein umfänglicher Anbau dieser Pflanzen "nicht zu erwarten".
Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2006/2006_194/03
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