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Debatte
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Wortlaut der Reden, die zu Protokoll gegeben wurden

Klaus-Jürgen Hedrich, CDU/CSU Ernst Hinsken, CDU/CSU >>

Immer wieder sind die sozialen Aspekte der Sitzfrage berührt worden. Zu Recht. Es wäre unnatürlich, wenn die Menschen nicht nach den Auswirkungen von politischen Entscheidungen auf ihr persönliches Leben fragen würden. Aber dies gilt für alle Betroffenen. Wie sollen jedoch 10 Millionen Bürger in den neuen Bundesländern vertrauen und hoffen, wenn nicht einmal 100 000 in der Bonner Region auf positive Entwicklung vertrauen?

Meine Familie sind Flüchtlinge aus Pommern, die mit tiefer Enttäuschung die Endgültigkeit der Grenzziehung an Oder und Neiße zur Kenntnis genommen haben. Wir tun das in der Hoffnung, daß die Grenzen ihren trennenden Charakter verlieren.

Unsere Familie und mit ihr viele Bürger unseres Landes wissen, daß wir diesen Preis zahlen mußten, um den Gewinn der Freiheit willen für unser ganzes Volk. Es gab und gibt wohl keine Alternative.

Und es ist auch ein Beitrag zur Versöhnung mit den östlichen Nachbarn.

In der hier zu entscheidenden Frage sind die Voraussetzungen aber andere. Wir haben jetzt die Möglichkeit, jenes umzusetzen, was wir immer gesagt haben. Millionen von Bürgern haben mit Trauer und Enttäuschung den Verlust von Heimat empfunden.

Aber es ist für die Bürger etwas anderes, ob wir das Unabänderliche akzeptieren oder ob wir eine Entscheidung aus eigenem Recht treffen.

Mit großer Betroffenheit habe ich Beiträge zur Kenntnis nehmen müssen, in denen die Frage der Glaubwürdigkeit als unwichtig erachtet wurde. Für mich war die Frage, ob ich zu dem stehe, was ich immer vertreten, gesagt und gehofft habe, und ob das auch wirklich umgesetzt wird, das entscheidende Kriterium für meine Entscheidung für Berlin. Und täuschen wir uns nicht: Ein Verstoß gegen diesen Grundsatz würde uns auf Dauer begleiten.

Dennoch oder vielleicht gerade deshalb möchte ich für einen Kompromiß werben. Aber ein Kompromiß muß weh tun, allen Beteiligten. Das heißt, Bonn darf nicht alles behalten, und Berlin darf nicht alles bekommen. Noch haben wir die Chance aufeinander zuzugehen. Wir sollten Sie nutzen.

Ernst Hinsken, CDU/CSU >>
Quelle: http://www.bundestag.de/bau_kunst/berlin/debatte/bdr_133
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