Stimmen zur deutsch-französischen Zusammenarbeit
„Gestern wurde in Paris ein neues
Datum gesetzt. Von dem wir hoffen wollen, dass es die Erinnerung
daran wach hält, dass just an diesem 22. Januar das
glücklich vollbrachte Werk der Versöhnung zwischen
Franzosen und Deutschen beurkundet und besiegelt
wurde.“
Süddeutsche Zeitung, 23. Januar
1963
„Deutschland müsste sich
glücklich schätzen, wenn ein künftiger Kanzler und
ein künftiger Außenminister den Vertrag immer
ansähen als ein Instrument, dazu bestimmt, die Freundschaft zu
Frankreich, aber auch das größere Europa und nicht
zuletzt das wieder vereinigte Deutschland
aufzubauen.“
Die Welt, 24. Januar 1963
„Der Vertrag ist in seiner Art,
glaube ich, einzigartig in der Geschichte, und zwar deswegen, weil
er die Pflege freundschaftlicher Beziehungen zwischen beiden
Völkern auf unbegrenzte Zeit hinaus
vorsieht.“
Konrad Adenauer, 23. Januar 1963
„... unser Vertrag ist nicht eine
einzelne Rose, er ist auch nicht ein Rosenstock – er ist ein
ganzer Rosenhag, und diesen Rosenhag haben wir gepflanzt, damit
täglich neue Rosen erblühen.“
General
de Gaulle, 4. Juli 1963
„Die deutsch-französische
Aussöhnung zieht ihre Kraft eben auch aus den Wurzeln einer
jahrhundertealten Nachbarschaft und Begegnung unserer
Völker.“
Willy Brandt, 3. Juli 1970
„Nicht durch Trennung, nicht
durch Selbstsucht, nicht durch Nationalismus, nicht durch
Isolierung und nicht durch Fehleinschätzung werden wir die
Wege finden, die den von uns vertretenen Völkern Nutzen
bringen, sondern in der Einheit, der Gemeinschaft, der Freundschaft
und dem Verständnis.“
François
Mitterrand, 20. Januar 1983
„Der deutsch-französische
Vertrag ist Manifest unserer Freundschaft.“
Helmut Kohl, 22. Januar 1988
„Der Élysée-Vertrag
... erweist sich ... als der kraftvolle Motor für die
deutsch-französische Partnerschaft.“
Hans-Dietrich Genscher, 19. April 1989
„Und wie damals, nach dem Ende
dieses letzten großen europäischen Krieges, der wie fast
immer auch ein deutsch-französischer Krieg gewesen war, wird
es bei diesem letzten Bauabschnitt der Europäischen Union,
nämlich ihrer Osterweiterung und der Vollendung der
politischen Integration, ganz entscheidend auf Frankreich und
Deutschland ankommen.“
Joschka Fischer, 12. Mai
2000
„Die Versöhnung zwischen uns
ist vollendet. Sie ist eine klare Tatsache. Eine Realität des
Alltagslebens, die so normal ist, dass wir uns der eigentlichen
Bedeutung nicht mehr bewusst sind. Und die neue Generation an der
Macht erhält sie als Erbe, nachdem sie über sie in ihren
Büchern gelesen hat, ohne die gleiche emotionale Last zu
spüren wie ehemals. Also, finden wir zum Schwung der
Anfangszeit zurück! ... Geben wir uns den Raum, uns kennen zu
lernen und gemeinsam aktiv zu werden!“
Jacques
Chirac, 27. Juni 2000
„Die Geschichte der
europäischen Einigung beweist, wie sehr diese Zusammenarbeit
[zwischen Deutschland und Frankreich] immer den Motor und die
treibende Kraft der europäischen Integration
bildete.“
Wolfgang Thierse, 10. Dezember
2001
„Die Überwindung der
deutsch-französischen ‚Erbfeindschaft‘, die beiden
Völkern und dem gesamten Kontinent so unendlich viel Leid
gebracht hat, war und ist der tragende Pfeiler des gemeinsamen
Europas, das wir nach dem Zweiten Weltkrieg miteinander geschaffen
haben.“
Gerhard Schröder, 12. April
2002