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Die Moderatoren Sönke
Petersen und Pierre Gratien. |
TV-Gespräch
Premiere im Parlamentsfernsehen
Die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Élysée-Vertrages haben auch beim Parlamentsfernsehen des Deutschen Bundestages für eine Premiere gesorgt: Zum ersten Mal gab es aus dem hochmodernen TV-Studio des Bundestages eine Gemeinschaftsproduktion zwischen dem deutschen und dem französischen Parlamentsfernsehen.
Unter der Leitung der Journalisten Jean Pierre Gratien und Sönke Petersen diskutierten die Abgeordneten Monika Griefahn (Bundestag) und Renaud Donnedieu de Vabres (Assemblée Nationale) sowie der deutsche Student Christoph Lüttmann und dessen französische Kommilitonin Helène Moutel über parlamentarisch-politische und persönliche Aspekte der deutsch-französischen Beziehungen.
Die 45-Minuten-Sendung, die sowohl im französischen Parlamentsfernsehen LCP-AN wie im Parlamentskanal des Bundestages und in Teilen des Berliner Kabelnetzes ausgestrahlt wurde, gilt als Pilotprojekt für weitere internationale TV-Kooperationen. Hartwig Bierhoff, als Chef des für das Parlamentsfernsehen zuständigen Referats gewissermaßen „Intendant“ des Bundestagskanals: „Das war ein ausgezeichneter Start mit unseren europäischen Kollegen. Auf allen Seiten besteht der Wunsch, die begonnene Arbeit mit Volldampf weiterzuführen. Paris mit der Assemblée Nationale und dem Senat war die erste Station – jetzt werden TV-Kooperationen mit London, Rom und Brüssel folgen.“
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Fernsehstudio im Bundestag. | ||||||||||
Leicht sehnsüchtig verweist Bierhoff darauf, dass andere Parlamente in der Nutzung des Mediums Fernsehen für ihre Außendarstellung sehr viel weiter seien als der Deutsche Bundestag. Wichtig sei vor allem, die bundesweite Erreichbarkeit des deutschen Parlamentsfernsehens zu realisieren. Wenn dies erreicht sei – und die Chancen dafür stünden gut – könne das Parlamentsfernsehen mit seinen vorhandenen technischen Einrichtungen einen erheblichen Beitrag zu einer verbesserten Außendarstellung auch des Deutschen Bundestages leisten, meint Bierhoff.
Ziel des Parlamentsfernsehens sei, ein realistisches und differenziertes Bild des Parlaments und seiner vielfältigen Aufgaben zu vermitteln – authentisch, aber ohne Schönfärberei. Die Devise der TV-Macher vom Bundestag lautet denn auch: Live – unkommentiert – vollständig.
Sönke Petersen
Renaud Donnedieu de Vabres:
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Renaud Donnedieu de Vabres. | ||||||||||
„Wir sollten immer wieder unterstreichen, dass der höchste politische Wert in Europa die Achtung des Pluralismus ist. Wir dürfen Europa nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner reduzieren, dass man am Ende kein typisch französisches Bistro und keinen typisch französischen Wein mehr findet.“
Christoph Lüttmann:
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Christoph Lüttmann. | ||||||||||
„Es ist sicher manchmal noch ein Problem, dass man sich als Erstes seinem Land verpflichtet fühlt. Wenn man mit seiner politischen Überzeugung auch mal über nationale Grenzen hinweg denkt, wäre es einfacher, mit einer einheitlichen europäischen Stimme zu sprechen.“
Monika Griefahn:
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Monika Griefahn. | ||||||||||
„Es ist absolut notwendig, dass die Deutschen und Franzosen auch als Beispiel dienen. Wenn diese unterschiedlichen Kulturen mit ihrer Geschichte mit Jahrhunderten von Krieg zu einer Lösung kommen, dann schaffen wir das auch mit unseren anderen Nachbarn.“
Helène Moutel:
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Helène Moutel. | ||||||||||
„Mein größter Wunsch für die Zukunft ist, dass die gemeinsame Arbeit zwischen Deutschland und Frankreich im europäischen Sinne vertieft wird. Dass man stolz sein kann auf die Tatsache, dass wir Franzosen und Deutsche zusammen für die Zukunft Europas arbeiten.“