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Nr. 20 / 17.05.2005
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Bekämpfung von AIDS stärker harmonisieren

Anhörung

Entwicklungszusammenarbeit. Zukünftig soll die internationale Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria nicht mehr einem "geberorientierten", sondern einem harmonisierten "partnerland-orientierten" Ansatz folgen. Da somit die Empfängerländer die entsprechenden Mittel aus einem einzigen globalen Fonds erhalten, müssen diese nicht länger die unterschiedlichen Prioritäten und Kontrollmechanismen der Geberländer beachten. Dies äußerten übereinstimmend Peter Piot von UNAIDS sowie Christoph Benn vom "Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria". Der Entwicklungszusammenarbeitausschuss veranstaltete eine Anhörung zu dem Thema "Internationale Koordinierung und Harmonisierung der Bekämpfung von HIV/AIDS" am 11. Mai.

Obwohl "manche gut gemeinten Vorhaben unter einer mangelnden Koordination leiden", sei eine verbesserte Koordinierung unter den Geberländern nicht der Zweck, sondern das Mittel, um betroffenen Menschen effektive Hilfe bieten zu können, so Benn.

Professor Reinhard Kurth vom Robert Koch-Institut regte an, die "größte medizinische Katastrophe der Neuzeit" in einen "breiteren Kontext" zu stellen und auch die Ursachen, die zur Ausbreitung des HIV-Virus führen, verstärkt zu bekämpfen. Hierzu gehörten in erster Linie der Drogenmissbrauch sowie "survival sex", wie Kurth die zum wirtschaftlichen Überleben notwendige Prostitution von Menschen bezeichnete. Denn Prävention sei der "Impfstoff der Gegenwart", so Kurth.

UNAIDS-Direktor Piot misst dem Thema AIDS mittlerweile denselben internationalen Stellenwert wie der Abrüstung von Nuklearwaffen und der Bekämpfung von Armut bei. Ein großes Problem sei, dass die epidemische Ausbreitung des HIV-Virus ebenfalls zu einer "Epidemie von Hilfsmissionen" geführt habe. Als Beispiel führte Piot Tansania an. Obwohl das Land über einen nationalen Plan mit eigenen Zielsetzungen verfüge, seien allein im vergangenen Jahr 50 Missionen angelaufen. Nun stelle sich die Frage, wie diese Anstrengungen "rationalisiert" werden können, um einen "maximalen Nutzwert" zu erreichen.


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
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