"Symbolisierung für die Unfasslichkeit"
Rede von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse zur
Eröffnung des "Denkmals für die ermordeten Juden
Europas"
Im Beisein von rund 1500 Gästen aus dem In- und Ausland wurde das Denkmal für die ermordeten Juden Europas am 10. Mai in Berlin eröffnet. Neben Bundestagspräsident Wolfgang Thierse sprachen der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, der Architekt Peter Eisenman, Frau Sabina van der Linden, eine heute in Sydney wohnende Überlebende des Holocaust und Frau Lea Rosh, Vorsitzende des Förderkreises für das Denkmal.
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"Es war das größte Menschheitsverbrechen"
Zum Holocaust-Denkmal - ein Interview mit Lea
Rosh
Edith Rosh wurde 1936 in Berlin geboren und protestantisch erzogen. Mit 18 hat sie sich in Lea umbenannt und trat aus der Kirche aus. 1968 trat sie wegen Willy Brandts Ostpolitik in die SPD ein. Die streitbare Journalistin machte Karriere im Hörfunk und als erste Moderatorin des ZDF-Magazins "Kennzeichen D", bevor sie durch Dokumentationen über den Massenmord an den europäischen Juden sowie den Sinti und Roma bekannt wurde. Lea Rosh war erste Direktorin des NDR-Funkhauses in Hannover. Seit 1999 leitet sie in Berlin eine eigene Firma zur Entwicklung von Dokumentationen und Features. 1988 gründete sie einen "Förderkreis zur Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas"und betrieb seitdem unermüdlich die Errichtung eines durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem inspirierten Mahnmals. ...
ks
2.711 Stelen auf 19.000 Quadratmetern Grund
Kurz notiert
Die Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas geht auf Anregungen der Publizistin Lea Rosh und des Historikers Eberhard Jäckel in den Jahren 1988/89 zurück. Ihr Grundgedanke war, in Berlin, wo der Massenmord geplant, organisiert und verwaltet wurde, eine Erinnerungsstätte zu ...