Streifzug durch die
Geschichte
1830ff. Vormärz
Hambacher Fest
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Begründer des Zollvereins (v.l.n.r. Friedrich von Motz, Karl Georg Maassen, Wilhelm Anton von Klewitz, Johann Albrecht Friedrich von Eichh)
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Napoleon ist besiegt. Die politischen
Verhältnisse in Deutschland sind geprägt durch die
Vereinbarungen des Wiener
Kongresses (1814/15), auf dem die europäischen
Herrscherhäuser ihre absolute Macht restaurieren. Deutschland
besteht seitdem aus einer Vielzahl von Einzelstaaten, die im
Deutschen Bund einen losen Staatenbund bilden.
Eine einheitliche Staatsgewalt fehlt jedoch. Als gemeinsames Organ existiert nur ein ständiger Gesandtenkongress der deutschen Fürsten und Freien Städte, der Bundestag des Deutschen Bundes. Sein Hauptzweck ist es, die Unabhängigkeit der Einzelstaaten zu gewährleisten und das monarchische System zu sichern. Mit Pressezensur und einem großen Polizeiapparat werden alle neuen politischen und sozialen Kräfte niedergehalten.
In den Jahrzehnten vor der Märzrevolution 1848, dem "Vormärz", kommt es in Deutschland zu wachsenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Spannungen. Keimzellen der Kritik sind vor allem die Landtage der Einzelstaaten, in denen das aufstrebende Bürgertum aus Beamten, Kaufleuten und Gelehrten mehr und mehr an Einfluss gewinnt. Zwar sind deren politische Befugnisse begrenzt, beharrlich verteidigen die bürgerlichen Abgeordneten aber die politischen Grundrechte wie die Pressefreiheit und die Freiheitsrechte des Einzelnen. Immer selbstbewusster fordern sie Deutschlands nationale Einheit und die Mitwirkung des Volkes am politischen Geschehen.
Doch auch außerhalb der Landtage wird der Ruf nach nationaler Einheit und politischer Mitbestimmung immer stärker. In Burschenschaften, Turnvereinen und anderen Gesellschaften formiert sich eine nationale und liberale Bewegung. Auf Volksfesten, Sängertreffen und Festzügen fordert man öffentlich, eine Nationalversammlung einzuberufen und eine Verfassung einzuführen.
Die Anfänge der Industrialisierung begünstigen den Einheitsgedanken. Mit dem Zollverein von 1834 entsteht in Deutschland ein einheitlicher Wirtschaftsraum. Davon profitieren vor allem die bürgerlichen Schichten. Ihre wachsende ökonomische Bedeutung verstärkt ihre Forderung nach politischer Mitsprache.
Begründer des Zollvereins (v.l.n.r. Friedrich von Motz, Karl Georg Maassen, Wilhelm Anton von Klewitz, Johann Albrecht Friedrich von Eichh).
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Dagegen geraten Landwirtschaft und Handwerk in eine tiefe Krise. Missernten, Massenarmut und Hungersnöte führen immer wieder zu Aufruhr.
Als schließlich in Frankreich 1848 die Februarrevolution ausbricht, greift der revolutionäre Funke auch auf Deutschland über.
Eine einheitliche Staatsgewalt fehlt jedoch. Als gemeinsames Organ existiert nur ein ständiger Gesandtenkongress der deutschen Fürsten und Freien Städte, der Bundestag des Deutschen Bundes. Sein Hauptzweck ist es, die Unabhängigkeit der Einzelstaaten zu gewährleisten und das monarchische System zu sichern. Mit Pressezensur und einem großen Polizeiapparat werden alle neuen politischen und sozialen Kräfte niedergehalten.
In den Jahrzehnten vor der Märzrevolution 1848, dem "Vormärz", kommt es in Deutschland zu wachsenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Spannungen. Keimzellen der Kritik sind vor allem die Landtage der Einzelstaaten, in denen das aufstrebende Bürgertum aus Beamten, Kaufleuten und Gelehrten mehr und mehr an Einfluss gewinnt. Zwar sind deren politische Befugnisse begrenzt, beharrlich verteidigen die bürgerlichen Abgeordneten aber die politischen Grundrechte wie die Pressefreiheit und die Freiheitsrechte des Einzelnen. Immer selbstbewusster fordern sie Deutschlands nationale Einheit und die Mitwirkung des Volkes am politischen Geschehen.
Doch auch außerhalb der Landtage wird der Ruf nach nationaler Einheit und politischer Mitbestimmung immer stärker. In Burschenschaften, Turnvereinen und anderen Gesellschaften formiert sich eine nationale und liberale Bewegung. Auf Volksfesten, Sängertreffen und Festzügen fordert man öffentlich, eine Nationalversammlung einzuberufen und eine Verfassung einzuführen.
Die Anfänge der Industrialisierung begünstigen den Einheitsgedanken. Mit dem Zollverein von 1834 entsteht in Deutschland ein einheitlicher Wirtschaftsraum. Davon profitieren vor allem die bürgerlichen Schichten. Ihre wachsende ökonomische Bedeutung verstärkt ihre Forderung nach politischer Mitsprache.
Begründer des Zollvereins (v.l.n.r. Friedrich von Motz, Karl Georg Maassen, Wilhelm Anton von Klewitz, Johann Albrecht Friedrich von Eichh).
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Dagegen geraten Landwirtschaft und Handwerk in eine tiefe Krise. Missernten, Massenarmut und Hungersnöte führen immer wieder zu Aufruhr.
Als schließlich in Frankreich 1848 die Februarrevolution ausbricht, greift der revolutionäre Funke auch auf Deutschland über.
Quelle:
http://www.bundestag.de/geschichte/parlhist/streifzug/g1848/g1848_1