Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 10 / 06.03.2006

Thema

Reinhard Lassek
Grenzen setzt nur die Phantasie
Gentechnik, Genomik, Klonen - das biotechnologische Trio

Wer bei der rasanten Entwicklung der modernen Biowissenschaften auch nur halbwegs den Überblick behalten will, der sollte nicht nur auf den aktuellen Verlauf der Fortschrittsfront, sondern auch auf die strategischen Zusammenhänge achten. So ist etwa das Klonen keineswegs eine isolierte Technik, die einseitig darauf ausgerichtet ist, genetisch identische Mehrlinge herzustellen. Das Klonen ist neben der Gentechnik und der Genomik der dritte Akteur eines biotechnologischen Trios, bei dem zweifellos die Gentechnik als Schlüsseltechnologie der Biowissenschaften den Ton angibt. ...

Christian Schwägerl
Dauerbaustellen der Biopolitik
Der gesetzliche Rahmen der Genforschung in Deutschland

Im Jahr 2000 gelang den Genforschern ein Durchbruch: Sie haben das menschliche Erbgut vollständig entschlüsselt. Seither erscheinen Gentechnik, Biomedizin und auch die Stammzellforschung nicht länger als ein Feld für Spezialisten. Sie sind wegen ihrer großen Bedeutung ...


"Wir müssen flexibler werden"
Interview mit Ernst-Ludwig Winnacker, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Die deutsche Stammzellgesetzgebung "hindert junge Forscher daran, überhaupt in dieses Gebiet zu gehen", meint Ernst-Ludwig Winnacker. Die derzeitige Regelung sei dringend überholungsbedürftig: "Wir haben eine neue Geschäftsgrundlage. Die Forschung ist weiter als 2001", so der DFG-Präsident. ...

Irene Meichsner
Ein Buch mit sieben Siegeln
Gene - Bausteine der Natur

Was ist ein Gen? Streng lexikalisch fällt die Definition nicht weiter schwer. Es handelt sich um jene Abschnitte auf den Chromosomen, die den Code zur Herstellung lebenswichtiger Eiweiße oder "Proteine" enthalten. Aber wie funktioniert das überhaupt, dass ein Gen die in ihm ...

Corinna Emundts
Keine bloß technische Frage
Die politischen Parteien ringen um die richtigen Antworten

Die Anwendung von Gentechnik ist für die politischen Parteien in Deutschland alles andere als eine technische Frage, sie wird von ihnen in der Regel als Wertefrage diskutiert. Dabei werden die meisten Anwendungsbereiche der Gentechnik wiederum von allen Parteien unisono links liegen gelassen, etwa die Herstellung von menschlichem Insulin durch gentechnisch veränderte Bakterien in der Pharmaindustrie, die Gewinnung von Vitamin C in der Ernährung und die so genannte Weiße Gentechnik in der Biochemie - die munter von der Waschmittelindustrie angewandt wird. Die Politik konzentriert sich auf jene Fragen in der Roten und Grünen Gentechnik, in denen es darum geht, wie weit der Mensch in das Erbgut der Natur eingreifen darf. Umstritten - und deswegen Feld parteipolitischer Positionierung - ist auch die Anwendung von Gendiagnostik und Gentherapie in der Medizin. ...

Gesa von Lesen
Die Politik benötigt dringend den Rat von Experten
Die Zukunft des Ethikrats und der Enquete-Kommission ist noch offen

Von wem lassen sich Bundestag und Bundesregierung künftig in bioethischen Fragen beraten? Sollen Parlamentarier im künftigen Beratungsgremium sitzen oder verlässt man sich ausschließlich auf Experten? Darüber wird auf der politischen Bühne in Berlin derzeit heiß ...

Stefan Rehder
Religion im Reagenzglas
Gottesglaube und Gentechnik

Er ist für das bloße Auge unsichtbar und wird doch heiß begehrt - der Embryo. Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen - Biologen, Mediziner, Juristen, Philosophen, Soziologen und Theologen - befassen sich mit ihm; einzeln und in Kommissionen. Er ist Gegenstand internationaler Symposien und Konferenzen, von Patentanträgen und Gesetzesvorhaben. Bereits sein bloßer Name ist rekordverdächtig. Mehr als zehn Millionen Einträge listet die Suchmaschine "Google" (nach 0,12 Sekunden) demjenigen auf, der sie nach ihm befragt. Und naturwissenschaftlich betrachtet ist der menschliche Embryo ein Phänomen. So besteht unter Embryologen längst nahezu einhellig Konsens darüber, dass mit der Vereinigung von Ei- und Samenzelle ein neues, sich selbst organisierendes und selbsttätiges Lebewesen entsteht, dessen Entwick-lung von diesem Zeitpunkt an ohne qualitative Zäsuren verläuft. ...


Wir brauchen klare Regelungen
Interview mit Ferdinand Hucho, Biochemiker und Initiator des ersten Gentechnologieberichts

"Eine gewisse Skepsis teile ich durchaus, aber ich bin gegen Panikmache", sagt Ferdinand Hucho, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Initiator des Gentechnologieberichts, über die Grüne Gentechnik. Ähnlich abwägend äußert sich der Professor für Biochemie an der FU Berlin über andere Forschungs- und Anwendungsbereiche der Gentechnik. Wir sollten beobachten, wie diese moderne Hochtechnologie sich entwickelt, ihre Potenziale nutzen und auf Gefahren achten, so sein Fazit. ...

Johanna Metz
Das Recht auf Nichtwissen
Auswirkungen der Gentechnik auf den Versicherungs- und Arbeitsmarkt

Es klingt verlockend: Wäre es möglich, den Bewerber im Einstellungsgespräch nicht nur auf seine Qualifikation, Erfahrung und Charaktertauglichkeit zu prüfen, sondern ihn auch, im wahrsten Sinne des Wortes auf Herz und Nieren zu checken - dem Arbeitgeber böte das eine ...

Stichwort:
Gentechnologiebericht der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Wo steht die Gentechnologie heute - in der Grundlagenforschung, in der Medizin und der Landwirtschaft? Wie groß ist ihre wirtschaftliche Bedeutung? Diesen Fragen geht der Gentechnologiebericht nach, den eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der ...

Manuela Röver
Was das Erbgut verrät
DNA-Analysen in der - nicht nur kriminologischen - Praxis

Sie trägt grüne Handschuhe und eine Plastikhaube auf dem Kopf. Der Mundschutz lässt nur ihre Augen frei. In den Händen hält sie ein Skalpell, mit dem sie vorsichtig am Mützenrand entlang schabt. Die Mütze stammt vom Tatort eines Verbrechens, und die Mitarbeiterin des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen ist auf der Suche nach DNA. Vermutlich kleben am inneren Rand der Mütze Hautzellen des ehemaligen Trägers. Aus diesen winzigen Überresten können Molekularbiologen die Erbsubstanz isolieren und einen genetischen Fingerabdruck herstellen. Vergleichbar dem klassischen Fingerabdruck ist der genetische Fingerabdruck ein Muster auf der DNA, das für jeden Menschen einzigartig ist. Einzige Ausnahme: Eineiige Zwillinge, deren Erbgut identisch ist. ...

Christian Schwägerl
Europäische Gen-Fürstentümer
Diskussion über den Patentschutz auf biologische Materie

Gäbe es Patente nicht schon seit dem 15. Jahrhundert, müsste man sie erfinden. Ohne Patente würde die technologische Erneuerung der Gesellschaft viel langsamer verlaufen oder gar erlahmen. Erfinder sähen sich regelmäßig um den Lohn ihrer Mühen gebracht, weil ...

Jerome Cholet
Nebenwirkungen (noch) unbekannt
Das Für und Wider der Grünen Gentechnik

Deutschland ist gespalten. Insgesamt spricht sich mehr als die Hälfte der Deutschen gegen den Anbau von Genpflanzen aus und zählt auf eine gentechnikfreie Ernährung. Dabei hat die "grüne Revolution", wie der Siegeszug der Gentechnik in der Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion genannt wird, bereits die Welt erfasst und breitet sich auch in Deutschland aus. Denn Schokoriegel müssen zwar gekennzeichnet werden, wenn sie gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten, Milch und Fleisch allerdings erhalten keine besonderen Etiketten, obwohl ein Großteil der Futtermittel gentechnisch verändertes Soja enthält. Die Hysterie ist groß, die Sachlage weitestgehend unklar. Ein Überblick über Chancen und Risiken von Biotechnologie auf Acker und Teller. ...

Wolfgang Löhr
Im Alleingang
Gentechnikfreie Zonen in Europa

Der kommerzielle Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und deren Verwendung in Nahrungsmitteln bleibt ein Streitobjekt in der Europäischen Union. Obwohl mittlerweile für eine ganze Reihe von gentechnisch veränderten Sorten EU-weite Anbau- oder Importgenehmigungen vorliegen, ...

Alice Thiel-Sonnen
... und alle werden satt
Entwicklungsländer bauen immer mehr Genpflanzen an

Es hat etwas Stolzes und Würdevolles, wenn Lydia und Zulmira die gefüllten Wasserkannen auf dem Kopf balancieren. Dabei ist es äußerst mühsam, immer wieder von dem kleinen Damm, hinter dem sich spärlich das Flusswasser sammelt, mit der schweren Last den leichten Berganstieg zu nehmen, um dann mit dem Wasser die Felder zu tränken. Es sind nur kleine Parzellen mit etwas Gemüse und Salat. Aber der Boden braucht viel Wasser, denn hier im Süden von Mosambik hat es ewig nicht geregnet. ...

Tillmann Elliesen
Das Ende der Freiheit
Der Einfluss von Saatgutherstellern auf die Landwirtschaft wächst

Thembishe Joseph Buthelezi kann ganz schön sauer werden, wenn jemand ihm seine genmanipulierte Baumwolle auszureden versucht. "Wir würden das Saatgut kaufen, und wenn es vom Teufel höchstpersönlich käme." Der Chef des Baumwollbauernverbands in der ...

Stichwort:
Anbau von Genpflanzen im Ländervergleich

Weltweit bauen 21 Länder gentechnisch veränderte Pflanzen an. Davon sind elf Entwicklungsländer. Der ISAAA (International Service for the Aquisition of Agri-Biotech Applications), eine Organisation der Gentechnikindustrie, verweist darauf, dass 2005 mehr als ein Drittel der ...


Risiken sind noch unerforscht
Interview mit Terje Traavik, Leiter des norwegischen Instituts für Gen-Ökologie

Risikoforschung ist das Waisenkind der Wissenschaft, meint Terje Traavik. An seinem Institut für Gen-Ökologie im norwegischen Troms\ø erforscht er mit einem Team von Wissenschaftlern die Auswirkungen von genveränderten Nahrungsmitteln auf die Gesundheit von Menschen und Tieren. Die Folgen seien noch unabsehbar: "Bis jetzt gibt es nur viele Fragen, aber keine Antworten", sagt der Wissenschaftler und fordert mehr "unabhängige" Forschungsgelder. ...

Elke Biesel
Ernähren Sie Ihre Gene richtig!
Nutrigenomik - der Traum vom maßgeschneiderten Speiseplan

Arznei ist Nahrung und Nahrung ist Arznei." Schon vor mehr als 2000 Jahren kam der griechische Arzt Hippokrates zu dieser Erkenntnis. Für die moderne Ernährungsforschung ist sie immer noch brandaktuell. Denn die Frage, was genau eine "gesunde" Ernährung ausmacht, ist ...

Stichwort:
Europäische Bioethik-Konvention

Die europäische Bioethik-Konvention wurde 1996 unter dem Titel "Menschenrechtsübereinkommen zur Biomedizin" im Europarat verabschiedet. Am 4. April 1997 wurde sie im spanischen Oviedo zur Unterschrift ausgelegt. Von den 45 Mitgliedstaaten des Europarats haben bislang 33 ...

Irene Meichsner
Herbe Rückschläge für hochfliegende Träume
Gentherapie oder wie Forscher die Natur überlisten wollen

Seine Gegner nannten French Anderson einen "Fanatiker". Aber dass die erste Gentherapie ohne seinen Fanatismus wohl noch geraume Zeit hätte auf sich warten lassen, bescheinigte ihm später sogar der Leiter einer medizinischen Kontrollkommission der US-Regierung. Am 14. September 1990 eröffnete der damals 54-jährige Anderson den Wettlauf um das "Heilen mit Genen". Seine kleine Patientin, die vier Jahre alte Ashanti de Silva, litt an einer lebensbedrohlichen Immunschwäche. Ursache war ein extrem seltener Gendefekt, der die Produktion eines Enzyms namens "Adenosin Desaminase" (ADA) blockiert. Schon eine normale Erkältung kann für solche Patienten tödlich sein. ...


Der Verbraucher entscheidet
Interview mit Claus Hipp über Grüne Gentechnik

Der Babynahrungsmittelhersteller Claus Hipp setzt schon seit rund 50 Jahren auf den biologischen Landbau als Grundlage für die Produkte seiner Firma. Gentechnik in der Landwirtschaft betrachtet er als den "falschen Weg". ...

Sascha Karberg
Das Hoffen auf die Wunderzellen
Viele Fragezeichen säumen den Weg zu einer Stammzelltherapie

Stammzellen sind ein Hoffnungsträger der Medizin. Aber es sind noch eine Menge Probleme zu lösen, bevor Stammzelltherapien gegen Volkskrankheiten wie Alzheimer, Diabetes oder Parkinson Wirklichkeit werden. So täuscht der Eindruck, dass es sich bei der Stammzelltherapie um einen bedeutenden Forschungsbereich handelt: 2003 registrierte das Paul-Ehrlich-Institut unter mehr als 2.000 klinischen Studien lediglich 32 zum Thema Stammzellen. Wer über Stammzelltherapien gegen Volkskrankheiten redet, redet also von Hoffnungen. Die sind allerdings nicht unbegründet. ...

Michael Hesse
Nicht immer ein Abenteuer
Der Arbeitsplatz Genlabor

Die Welt von Tobias Cantz steht unter einer besonderen Maxime: der Wiederholbarkeit. Morgens um spätestens acht Uhr läuft er vier Stockwerke hoch, schaltet den Computer an und hängt die Jacke auf, kurze Zeit später geht es runter ins Zellkultur-Labor, wo seine ...

Stichwort:
Zentrale Ethik-Kommission

Wenn Forscher in Deutschland embryonale Stammzellen nutzen wollen, brauchen sie die Erlaubnis der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellforschung (ZES). Die Kommission ist im Robert Koch-Institut angesiedelt, dem zentralen Gesundheitsinstitut der Bundesregierung. Berufen wurde die ZES im ...

Christina Berndt
Auf der Suche nach der richtigen Therapie
Die medizinische Gendiagnostik zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Längst ist klar: Die Gene können einem viel über das Selbst verraten. Und in Zukunft wird das Erbgut, das erst seit wenigen Jahren als entziffert gilt, immer mehr Details offenbaren. Vieles will man gar nicht wissen; noch mehr will man andere nicht wissen lassen. Aber schon heute lässt sich aus den Genen auch einiges Nützliche lesen, und gentechnische Diagnostik wird in weiten Teilen des gesellschaftlichen Lebens anerkannt und akzeptiert. Ihre Anwendung ist längst nicht immer medizinisch. So können genetische Tests Geheimnisse aus längst vergangenen Zeiten lüften wie den Mythos um die Zarentochter Anastasia, sie können bei der Verbrecherjagd helfen und Kindern moderner Samenbanken den lange gesuchten Vater verraten. Die medizinische Gendiagnostik aber, die juristisch derzeit noch weitgehend unreglementiert ist, wird das gesellschaftliche Leben wohl am umfassendsten verändern. ...

Marianne Quoirin
Die Illusion vom perfekten Baby
Von Nutzen und Risiken der Präimplantationsdiagnostik

Karin Meyer, 36, wagte erst vor fünf Jahren, ihren Gynäkologen um Hilfe zu bitten - nach der Lektüre eines Artikels im "Spiegel" über Klaus Diedrich. Der Mediziner aus Lübeck hatte sich als erster seiner Zunft öffentlich dazu bekannt, ein Patientenpaar nach ...

Stichwort:
Präimplantationsdiagnostik (PID)

Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ist eine genetische Untersuchung an Embryonen, die in der Petrischale gezeugt worden sind. Den Embryonen, die zu diesem Zeitpunkt aus sechs bis zehn Zellen bestehen, entnehmen Ärzte ein bis zwei Zellen mit der Pipette für zwei unterschiedliche ...

Sonja Kastilan
Der Weltschmerz der Klone
Aller Laborperfektion zum Trotz - der Mensch lässt sich nicht kopieren

Sie sind unter uns. Kathy, Tommy und Ruth haben das Internat verlassen. Siri sucht in Kanada ihr Glück, und Daniel sehnt sich nach einer Insel. Irgendwo, irgendwie. Eine Existenz wider besseren Wissens und entgegen aller ethischen Regeln: Sie sind Klone, Blueprints oder Neomenschen und wurden von ihren Schöpfern bereits vor Monaten in unsere Welt entlassen. ...

Joachim Müller-Jung
Molekular maßgeschneidert
Tierzucht aus der Retorte

Wenn es darum geht, die jüngsten und damit machtvollsten Biotechniken schnell ins Werk zu setzen, lässt man sich in der Tierzucht ungern übertreffen. Das ist nichts Neues. Dass aber am 14. April 2005 ausgerechnet die Zucht von Rennpferden, die sich eher auf das konventionelle ...

Robert Thielicke
Fernost überholt und stolpert
Biotechnologie in Asien

Als er stürzte, riss er fast eine ganze Branche mit in den Abgrund. Im Januar war endgültig klar, dass der südkoreanische Forscher Hwang Woo Suk keinen seiner Menschenklone tatsächlich hergestellt hatte. Keinen einzigen der Embryonen, die aus der Verschmelzung einer entkernten Eizelle mit dem Erbgut einer Hautzelle entstanden sein sollten, gab es wirklich. Die südkoreanische Börse reagierte prompt. Biotechnologie-Aktien verloren zwischen einem Fünftel und der Hälfte ihres Wertes. Sogar Wertpapiere von Unternehmen, die nicht direkt in der Stammzellforschung aktiv sind, brachen ein. ...

Barbara Minderjahn
Die ungewöhnlichen Feinschmecker
Genetisch veränderte Mikroben in der Umwelttechnik und Energiebranche

Noch wirkt es nur wie ein Alptraum, den man sich morgens leicht von den Augen wischt: Irgendwann, in 20, 30 oder 40 Jahren, werden Öl und Gas verbraucht sein. Und dann? Im Wohnzimmer bleibt es dunkel und kalt. Zur Arbeit gehen wir zu Fuß, denn Benzin und Diesel gibt es nicht mehr. Die ...

Silvia von der Weiden
Die Euphorie ist vorbei
Auf dem Weg zur Anwendung geht Biotechfirmen oft die Puste aus

Ortstermin im Innovationspark Leverkusen. In dem sechsgeschossigen Zweckbau aus den 60er-Jahren haben zahlreiche Firmen aus Zukunftsbranchen ihren Sitz. Zu ihnen gehört auch die Biofrontera AG. "Achtung Genlabor" steht auf dem Schild am Laboreingang im ersten Stock. Es macht auf Anhieb klar, womit sich das Unternehmen befasst: Hier wird biotechnologisch geforscht. ...

Peter Thelen
Das Interesse großer Konzerne an kleinen Biotechfirmen wächst
Die wirtschaftliche Bedeutung der Gentechnik

Im Jahr 1976, ein Jahr nach der Veröffentlichung des ersten gentechnischen Experiments, gründete der Universitätsprofessor Herbert W. Boyer mit dem Venture Capitalist Robert A. Swenson das Unternehmen Genentech in San Francisco. Der Grundstein für den Biotech-Boom in den USA war ...

Wolfgang Löhr
Das genetische Geschichtsbuch
Blutproben indigener Völker sollen Rätsel der Erdbesiedelung lösen helfen

Auf welchen Pfaden besiedelten unsere aus Afrika stammenden Urahnen die anderen Kontinente? Kamen die ersten Menschen über die Beringstraße nach Amerika oder waren es Seefahrer, die über den Pazifik kommend, in den neuen Erdteil einwanderten? Woher stammen ursprünglich die Ureinwohner Australiens? Um Antworten auf diese und zahllose ähnlich lautende Fragen geben zu können, startete die amerikanische National Geographic Society gemeinsam mit dem IT-Konzern IBM und der Waitt Family Foundation im April 2005 ein ehrgeiziges, weltumspannendes Forschungsprojekt: Über 100.000 Blutproben von indigenen Völkern, die auch heute noch isoliert, mit wenigen Außenkontakten leben, sollen im Rahmen des "Genographic Projects" eingesammelt und genetisch analysiert werden. ...

Klaus-Peter Görlitzer
30 Milliliter Blut für die Forschung
In Kiel entsteht Deutschlands größte Biodatenbank

Rund eine Million Menschen leben im nördlichen Teil Schleswig-Holsteins, den Wissenschaftler des Kieler Uniklinikums zur PopGen-Sphäre erklärt haben. Das Kürzel steht für "Populationsgenetische Rekrutierung". "Wir beabsichtigen, alle an bestimmten Krankheiten ...

Barbara Minderjahn
Ein Volk wird vermessen
Das estnische Genomprojekt

Tartu ist die bedeutendste Universitätsstadt Estlands und gleichzeitig das Herz der bio- und gentechnologischen Forschung des Landes. Hier, in der Kleinstadt, die allein schon wegen ihrer Größe ein Spiegelbild des kleinen baltischen Staates ist, befinden sich auch die Büros und ...

Stichwort:
Die Humangenomprojekte

Um die Entschlüsselung des menschlichen Genoms tobte Ende der 90er-Jahre ein erbitterter Wettlauf. Dabei ging es vor allem darum, wer als erster das Genom entschlüsselt und ob die Erkenntnisse öffentlich oder privat genutzt werden. Auf der einen Seite stand das international vernetzte ...


"Es wird ein gewaltiger Kulturkampf toben"
Interview mit dem Wiener Zukunftsforscher Matthias Horx

Die Gentechnologie könnte unser Leben in Zukunft so stark verändern, dass es zu einem regelrechten technologischen Umbruch unserer Gesellschaft kommen könnte. Ähnlich wie bei anderen durch eine neue Technik ausgelösten Gesellschaftswandeln sind Menschen dadurch verunsichert. Doch welche der Befürchtungen könnten tatsächlich wahr werden, welche sind eher grundlos? Barbara Minderjahn sprach mit dem Zukunftsforscher Matthias Horx. ...

Silvia von der Weiden
Die Jungbrunnen der Zukunft
Das Methusalem-Projekt

Der Wunsch nach ewiger Jugend und Gesundheit ist ein uralter Menschheitstraum. Lucas Cranach, einer der großen Maler der Renaissance, hat ihn 1546 in dem Gemälde "Der Jungbrunnen" eindrucksvoll in Szene gesetzt: In einer paradiesisch gelegenen Badeanlage regenerieren ...


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2005.