Günter Pursch
Weg zur Demokratie
Deutschland ist oft Vorbild für Taiwan
Taiwan ist jetzt endgültig in der Demokratie angekommen.
Diese - für ihn persönlich schmerzliche - Erfahrung
musste Präsident Chen Shui-bian von der
Demokratisch-Progressiven Partei (DPP) machen. Er gehörte zu
den Oppositionellen, die sich bereits seit Anfang der 80er-Jahre
vehement für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte sowie
gegen Korruption auf der Insel eintraten. ...
Status quo sichert Taiwans Freiheit
Interview mit Ma Ying-jeou, Vorsitzender der Kuomintang
(KMT)
Ma Ying-jeou, Bürgermeister von Taipei, hat vor einem Jahr
den Vorsitz der mittlerweile oppositionellen Kuomintang (KMT)
übernommen. Er wird voraussichtlich 2008 als
Präsidentschaftskandidat seiner Partei antreten. Er setzt sich
innenpolitisch insbesondere für die Bekämpfung der
Korruption ein. Die Fragen stellte Günter Knabe. ...
Carsten Klenke
Ein gewaltiges Krisenpotenzial
Militärische Aspekte des Taiwan-Konflikts
Einer der sicherheitspolitisch heißen Krisenherde auf der
Welt ist gegenwärtig zweifellos die Straße von Taiwan.
Ende der 80er-Jahre wurde in der Volksrepublik China von zwei
wissenschaftlichen Instituten jeweils eine Version von
"Comprehensive National Power" (CNP - umfassende relative Macht)
entwickelt. ...
Roland Rohde
Die ehemalige britische Kronkolonie bildet einen wichtigen
Brückenkopf
Das wirtschaftliche Zusammenspiel Chinas mit Hongkong und
Taiwan
Dass die "Wiedervereinigung" wirtschaftlich bereits
stattgefunden hat, kann man vielleicht noch nicht behaupten.
Zumindest aber sind die Volksrepublik China und Taiwan
ökonomisch bereits sehr viel enger zusammengerückt, als
die anhaltenden Differenzen auf politischer Ebene ...
Oskar Weggel
Ist China territorial gesättigt?
Schlagbäume hat es um das Reich der Mitte nie
gegeben
Um das Reich der Mitte herum hatte es nie Schlagbäume
gegeben, da seine Grenzen nicht physisch, sondern kulturell
definiert waren. "Innen" herrschte die konfuzianische Zivilisation,
"außen" die "Barbarei". Erziehung - statt
"Außenpolitik" - musste her, wobei China die Rolle des pater
familias in der asiatischen Völkerfamilie übernahm - und
sich dabei zweier Werkzeuge bediente, nämlich entweder des
"Tributsystems" oder notfalls auch des "Erziehungsfeldzugs".
Expansionismus fand meist nur unter der Regie von "Fremddynastien"
statt, sei es nun der mongolischen Yuan oder der mandschurischen
Qing. ...
Taiwan-Frage wird friedlich gelöst
Interview mit Richard Perle
Richard Perle, Jahrgang 1941, wurde im Juli 2001 von
US-Präsident George W. Bush zum Vorsitzenden des Defense
Policy Board Advisory Committee (Beratendes Komitee des Ausschusses
für Verteidigungspolitik) ernannt, das unter anderem das
US-Außenministerium unterstützt. Den Vorsitz legte er im
März 2003 nieder, arbeitet jedoch weiter in diesem Gremium
mit. Er ist zudem Mitglied der "Denkfabrik" American Enterprise
Institute (AEI). Die Fragen stellte Günter Knabe. ...
Moritz Kleine-Brockhoff
Regierung befiehlt Toleranz
Singapur - Ein Erfolgsbeispiel für das Reich der
Mitte?
In Singapur ist es so wie in China: Eine chinesische Mehrheit
regiert zentral einen Vielvölkerstaat. Die Führung
kombiniert politische Repression mit Kapitalismus, setzt auf
Militärstärke, zensiert die Inlandspresse, tötet oft
Verbrecher, hat Wirtschaftserfolg und zeigt Neureichtum mit
funkelnden Wolkenkratzern. ...
Keine deutschen Waffen für China
Interview mit Staatsminister Gernot Erler
(SPD)
Der SPD-Politiker Gernot Erler (62) ist seit 1987 Mitglied des
Deutschen Bundestages. Von 1998 bis 2005 koordinierte er als
stellvertretender Vorsitzender die Außenpolitik seiner
Fraktion. Seit November 2005 ist er Staatsminister im
Auswärtigen Amt. Die Fragen stellte Günter Knabe. ...
Thomas Nehls
Autorität und Stärke
Die Volksrepublik in der UNO
Die Genugtuung des chinesischen Karriere-Diplomaten (der seinen
Namen nicht genannt wissen möchte) ist deutlich zu
spüren. Wir reden über den neuen Menschenrechtsrat, der
die alte UNO-Menschenrechtskommission vor kurzem abgelöst hat
und in den China von der Vollversammlung der Vereinten Nationen mit
146 Stimmen gewählt worden ist. Das sind acht Voten weniger
als die Bundesrepublik erreicht hat. ...
Linde Scheers
Spannungen unter glänzender Oberfläche
Auslandschinesen sind in vielen Ländern
Südostasiens eine starke Minderheit
Die südostasiatischen Chinesen haben eine lange Geschichte
der Diskriminierung als Minderheit durch die Einheimischen in den
jeweiligen Ländern erlebt. Fakt ist allerdings auch, dass sie
dort einen überproportional großen Teil der Wirtschaft
kontrollieren. Ihr Status, ihre ...
Eva Corell
Aktive Grenzpolitik für Stabilität im Inneren
China geht es nicht nur um neue Handelsrouten
Jahrzehntelang war der Weg ins Exil für viele Tibeter
illegal und gefährlich: Die Flucht von chinesischem
Staatsgebiet ins indische Dharamsala führte über
unwegsame Bergpässe des Himalaya nach Süden. Seit Indien
und China dort 1962 einen blutigen Grenzkrieg ausfochten, ...
Gebhard Hielscher
Ein frostiges Klima
Japan und China
Chinas Beziehungen zu Japan befinden sich auf einem Tiefstand.
Schon längere Zeit weigert sich die chinesische Führung,
Japans Regierungschef Junichiro Koizumi bilateral zu treffen. Trotz
einiger Versöhnungsgesten in den letzten Monaten könnte
sich das Verhältnis Mitte August sogar noch weiter
verschlechtern. Erst Ende September bietet sich eine Chance zur
Erwärmung des frostigen Klimas zwischen Peking und Tokio -
sofern Japan diese Chance nutzt. ...
Sabine Peschel
Der Schock wirkt bis in die Gegenwart
Das Japan-Trauma der Chinesen
Die Stadt Nanking lobte im Jahr 2005 einen
Architektur-Wettbewerb für die Neugestaltung des Denkmals zur
Erinnerung an das Massaker von Nanking aus. Nur wenige
international bekannte Büros waren eingeladen, ihre Konzepte
für die Planung eines erweiterten Erinnerungsortes
einzureichen. ...
Detlef Rehn
Zwischen Partnerschaft und Rivalität
Das Verhältnis zwischen China und Südkorea ist
schwierig
Die Zahlen sind beeindruckend: 2005 belief sich der
Warenaustausch zwischen Südkorea und China in beiden
Richtungen auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich:
Dies war etwa fünf Mal so viel wie Südkoreas Handel mit
Deutschland. Eine Abschwächung des Güterstroms ist nicht
in Sicht. ...
Friedrich Löhr
Kostgänger und Sorgenkind auf dem Weg zum
Kernwaffenstaat
Nordkorea im Widerstreit zwischen Öffnung und
Sicherheitsdenken
Nordkorea, offiziell "Demokratische Volksrepublik Korea" (DVRK)
genannt, sieht sich als kleines Land, aus Kriegsereignissen
hervorgegangen und umgeben von mächtigen Nachbarn, die seine
Eigenständigkeit und Unabhängigkeit latent bedrohen.
Seine Regierung hat daher ...
Frank Umbach
Die USA könnten in der Region geschwächt werden
Russland und China - strategische Partner oder dauerhafte
Gegner?
Russland und China eint eine politische Strategie, die auf eine
Schwächung der USA in ihrer Nachbarschaft und vor allem in
Zentralasien sowie der kaspischen Region zielt. Während die
Shanghai Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) von Seiten
Europas und den USA bisher weitgehend ignoriert worden ist, haben
die wirtschaftlichen und militärischen Kooperationen stetig
zugenommen. ...
Udo B. Barkmann
In der Mongolei ist ein wachsendes Misstrauen gegen China zu
beobachten
Das Reich der Mitte profitiert von den
Bodenschätzen
Nûrhaci, der Stammvater der mandschurischen Herrschersippe
Aisin Gioro, verglich einmal die Mongolen mit Wolken: "Wenn die
Wolken sich zusammentun, so gibt es Regen, wenn die mongolischen
Stämme sich zusammentun, so gibt es Armeen… Wenn die
Zeit gekommen sein wird, dass sie ...
Birgit Brauer
Vom Westen stark überbewertet
Die Schanghai Organisation für
Zusammenarbeit
Die vor fünf Jahren gegründete Schanghai Organisation
für Zusammenarbeit (SOZ), zu der neben China und Russland auch
Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan gehören,
wurde auf dem internationalem Parkett bis vor kurzem kaum
wahrgenommen. Dies hat sich seit dem jüngsten Gipfeltreffen
der sechs SOZ-Staaten in der ostchinesischen Finanzmetropole
Schanghai am 15. Juni schlagartig geändert. ...
Marcus Bensmann
Wenn der wirkliche Gegner fehlt
Der Kampf gegen den islamischen Terrorismus
Im Kugelhagel von Andischan starben am 13. Mai 2005 Hunderte
Frauen, Männer und Kinder. Im bevölkerungsreichen
Ferghanatal an Chinas Westgrenze zeigte die usbekische Regierung
vor einem Jahr brutal, wie der Kampf gegen "Terrorismus" nach ihrer
Meinung auszusehen hat. Ohne ...
Markus Brach-von Gumppenberg
Erfolgreicher Balanceakt
Kasachstan - Ein Land in der Größe eines
Kontinents
Kasachstan ist ohne Zweifel der wirtschaftlich wichtigste Staat
unter den Nachfolgerepubliken der Sowjetunion in Zentralasien.
Präsident Nursultan Nasarbajew regiert seit mehr als 16 Jahren
mit harter Hand ein Gemeinwesen, dessen Größe eher die
Bezeichnung Kontinent verdiente. ...
Bahodir Sidikov
Die Gefahr der politischen Instabilität wächst
Das Projekt "Seidenstraße"
Ein Schwerpunkt der bevorstehenden deutschen
EU-Ratspräsidentschaft wird Zentralasien sein. Seit dem Sturz
der Taliban 2001 werden zu dieser Region nicht nur Kasachstan,
Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan gezählt,
sondern auch vermehrt Afghanistan. Da ohne die ...
Günter Knabe
NATO vor der Haustür
Afghanistan - Ein schwieriger Nachbar
Nur etwa 80 km lang ist die chinesisch-afghanische Grenze im
Pamir-Hochgebirge und diese ist lediglich in zwei bis drei
Sommermonaten überhaupt passierbar. Die meiste Zeit sind die
Pässe in rund 4.000 Metern Höhe zu tief verschneit. Und
dennoch ist Afghanistan ein schwieriger Nachbar für das Reich
der Mitte. ...
Andreas Rieck
Eine emotionale und politische Affinität zu China
Pakistan und das Reich der Mitte dürften in Zukunft
noch enger zusammenrücken
Wohl in keinem Land Asiens ist China so beliebt, geradezu
verehrt, wie in Pakistan, mit dem es eine gemeinsame Grenze von
mehreren hundert Kilometern teilt und seit 1978 durch den Karakorum
Highway verbunden ist. Diese Straße kann trotz einer
maximalen Passhöhe von mehr als 4.700 Metern ...
Friedemann Müller
Der große Hunger nach Energie
Hohe Preise - weite Transportwege - begrenzte
Ölmengen
China ist mit Macht und viel Effekt auf den internationalen
Energiemärkten eingestiegen. 1992 war das Land noch
Nettoexporteur auf dem Rohölmarkt, inzwischen ist es zum
zweitgrößten Ölimporteur nach den USA aufgestiegen.
Das Wachstum der Ölimporte Chinas hat einen ...
Hans Georg Wieck
Subkontinent mit neuer Rolle
Indien holt in Siebenmeilenschritten auf
Indien und China sind auf dem besten Wege, als gewichtige
Wirtschaftsmächte den Weltmarkt auf verschiedenen Gebieten,
vor allem bei Energie, auf dem landwirtschaftlichen Sektor, bei
industriell gefertigten Massenkonsumgütern und auf dem
IT-Sektor mitzubestimmen. ...
Willi Germund
Armut und Vernachlässigung sind ideale Nährböden
für Maos Ideen
Die Maoisten: in Nepal Teil der Macht - in Indien weit
entfernt davon
Pushpa Kamal Dahal lebte schon im Untergrund, als es Nepals
Maoisten noch gar nicht gab. Während der gelernte
Agraringenieur im Politbüro von Nepals legaler
"Kommunistischer Partei" saß, kannte niemand das wahre
Gesicht von "Prachandra" - auf Deutsch dem ...
Helmolt Vittinghoff
Im Mittelpunkt der Welt stehen
Olympische Spiele 2008 in Peking
Nahezu eine halbe Million Chinesen kam auf dem Platz des
Himmlischen Friedens zusammen und feierte stolz und voller
Lebensfreude die Entscheidung des Internationalen Olympischen
Komitees (IOK) am 13. Juli 2001, die 29. Olympischen Sommerspiele
2008 nach Peking zu vergeben. Die Hauptstadt des
Entwick-lungslandes China hatte sich in der Endausscheidung
durchgesetzt gegen so prominente und potente Bewerber wie Osaka,
Paris, Toronto und Istanbul. ...
Oliver Meier
Die grundsätzliche Entscheidung Pekings steht aus
Der Kampf gegen die Verbreitung von
Massenvernichtungswaffen wird wichtiger
Für die Atommacht China hat der Kampf gegen die Verbreitung
von Massenvernichtungswaffen in den vergangenen 15 Jahren an
Bedeutung gewonnen. Pekings Interesse an der Nonproliferation
atomarer, biologischer und chemischer Waffen ist Resultat von
innen- und außenpolitischer Faktoren. Im ...
Monika Hoegen
Politisch misstrauisch aus historischer Erfahrung
Vietnam ist wirtschaftlich auf Deng-Kurs
Der Vietnamese Dang Quoc Huy ist 21 Jahre alt und studiert in
Köln Betriebswirtschaftslehre und Deutsch - zusammen mit
chinesischen Kommilitonen. Gegenseitige Antipathien oder
Vorbehalte? "Die gibt es nicht", sagt der junge Mann. Zwar
weiß Dang, dass es zwischen seinem ...