Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 43 / 18.10.2004
alk

Zukunftsfähige Energietechnologien

Gashydratforschung

Bildung und Forschung. Die Bundesregierung soll nach Meinung der FDP die Gashydratforschung in ein entsprechendes Programm zur Forschung und Entwicklung für zukunftsfähige Energietechnologien aufnehmen. Ziel sei es, Erkenntnisse über die Grundlagen der Methanhydratbildung, deren Vorkommen und Auswirkungen auf das Klima zu gewinnen.

Meeresforschungsprogramm aufstellen

In einem Antrag (15/3814) weist die Fraktion darauf hin, dass die Weltmeere von der Wasser-Gas-Substanz weitgehend durchsetzt sind und veränderte Umweltbedingungen große Mengen des Methans freisetzen. Dieses Gas trage ein hohes Risikopotenzial in sich: Gelange es in die Erdatmosphäre, sei mit einer größeren Treibhauswirkung als bei Kohlendioxyd zu rechnen, so die Abgeordneten. Sie fordern, dass ein qualifiziertes Meeresforschungsprogramm aufgestellt wird, um die Rolle der Ozeane im Klimasystem zu erforschen. Aber auch in Polarregionen könnten steigende Temperaturen und ein destabilisierter Frostboden dazu führen, dass immense Mengen des zuvor gefrorenen Methans freigesetzt werden. Deshalb fordern die Liberalen, speziell für diese Regionen ein "Eis brechendes Forschungsschiff" zu entwickeln, welches mit Tiefenbohrgeräten weitere Untersuchungen vornehmen könnte.

Die Liberalen weisen darauf hin, trotz der Risiken sei das Methanhydratvorkommen der Erde aber auch ein enormes Energiepotenzial. Dieses könne man durchaus wirtschaftlich und umweltverträglich nutzen, um die Energieversorgung künftiger Generationen zu sichern. Dazu müssten jedoch Technologien erforscht werden, die einen sicheren Abbau der Gashydrate im Meer und besonders in den Permafrostgebieten ermöglichen, um die Energielagerstätten sinnvoll nutzen zu können, so die FDP-Abgeordneten weiter.


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.