Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 42 / 17.10.2005
Werner Hornung

Becks Reihe "Wissen"

Kurz notiert

Vor zehn Jahren war beim Münchner Verlag C. H. Beck Premiere für eine neue Reihe. Damals hieß es: Vorhang auf für "Wissen". Auf die literarische Bühne kamen thematisch unterschiedliche Bändchen. Sie wurden schon bald von vielen Lesern gekauft und von der Kritik gelobt, denn Programm und Preis stimmten von Anfang an. Inzwischen kostet jedes Taschenbuch ungefähr soviel wie eine Kinokarte - nämlich 7,90 Euro. Mit zum Erfolg beigetragen hat zweifellos Uwe Göbel. Er gestaltet die Umschläge, wählt dafür markante Farben und platziert auf die Titelseiten typische Fotos oder passende Graphikelemente. Auf Eberhard Kolbs Publikation "Frieden von Versailles" ist zum Beispiel eine angedeutete Signatur in Grau vor gelb-grünem Hintergrund zu sehen.

Erschienen sind bisher fast 300 Ausgaben, jede umfasst etwa 120 Seiten. Aneinandergereiht ergibt das eine formidable Enzyklopädie, vor allem zu den Bereichen Geschichte, Religion, Philosophie, Medizin, Psychologie, Naturwissenschaft und Technik. Was bislang noch relativ wenig angeboten wird, sind die Gebiete Kunst, Musik, Literatur, Sprache und Politik.

In einem der neuesten Bände stellt der Darmstädter Politologe Klaus Dieter Wolf "Die UNO" kompakt und kompetent vor. Auch bei den anderen Autoren handelt es sich um ausgewiesene Experten. So konnte das Beck-Lektorat für historische Themen renommierte Geschichtswissenschaftler wie Wolfgang Benz, Volker Berghahn, Volker Reinhardt, Hans-Christoph Schröder, Udo Steinbach oder Hans-Ulrich Wehler gewinnen.

Die Bestseller stammen übrigens allesamt von His-torikern; da sind in mehrfacher Auflage gedruckt die "Römische Geschichte" von Klaus Bringmann, Horst Dippels "Geschichte der USA" und die knapp verfass-te Chronologie von Klaus-Jürgen Matz: "Die 1000 wichtigsten Daten der Weltgeschichte."

Alle Autoren müssen sich kurz fassen. Zudem müssen sie den nicht immer leichten Drahtseilakt der Vermittlung zwischen aktueller Forschung und breitem Publikum beherrschen, also ein Kunststück ohne Netz und doppelten Boden schaffen. Auf den Punkt gebracht: Sie bieten anspruchsvolle Sachliteratur ohne lästige Fußnoten und akademische Anmerkungsakribie. Und weil das nun schon seit zehn Jahren so gut klappt, applaudieren wir kräftig und rufen: Da capo!


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.