Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 42 / 17.10.2005

Thema

Martin Teschke

Spreewaldgurken statt Popcorn

Zum Zustand des politischen Films in Deutschland

Ausgedacht haben sich diesen Plot Bernd Lichtenfeld und Wolfgang Becker für den Film "Good bye, Lenin!" (2003). Ein sehr komischer Film. Zumindest auf den ersten Blick. Tatsächlich ist "Good bye, Lenin!" in erster Linie ein politischer Film, der wie zum Beispiel auch ... weiter zum vollständigen Artikel: Spreewaldgurken statt Popcorn

Bert Schulz

"Das Kino hat auch die Aufgabe, auf Armut, Aids und Bürgerkriege hinzuweisen"

Zwischen Glanz und Glamour: Wenn Schauspieler Politik machen

Gäbe es ein Handbuch mit dem Titel "Wie gebe ich einem nicht ganz so wichtigen, halbwegs politisch angehauchten Filmfestival ein bisschen Glamour und Aufmerksamkeit?", dann enthielte es wohl folgenden Rat: "Organisieren Sie eine Gala. Suchen Sie sich eine für ihr resolutes Auftreten ... weiter zum vollständigen Artikel: "Das Kino hat auch die Aufgabe, auf Armut, Aids und Bürgerkriege hinzuweisen"

"Wir legen viel Wert auf Authentizität"

Interview mit Guido Knopp, Leiter der ZDF-Redaktion "Zeitgeschichte"

Das Parlament: Vor kurzem lief im ZDF die Dokumentar-Reihe "Goodbye DDR", in der Sie in vier Folgen die DDR-Geschichte von der Staatsgründung bis zum Mauerfall erzählen. Was wünschen Sie sich, was beim Zuschauer davon hängen bleibt? Guido Knopp: Wir wollen fast 15 Jahre nach der ... weiter zum vollständigen Artikel: "Wir legen viel Wert auf Authentizität"

Alva Gehrmann

Macken, Schwächen und Intrigen

Wie werden Politiker im Film dargestellt?: Die TV-Serie "Kanzleramt"

Genau das wollte die fiktive ZDF-Serie "Kanzleramt" zeigen. Sie erzählte aus dem Leben des Kanzlers und seinem engen Umfeld: dem Kanzleramt. Es sollte ein realistischer und unterhaltsamer Einblick in die Regierungspraxis sein. In der ersten Folge zum Beispiel gerät die TV-Bundesregierung ... weiter zum vollständigen Artikel: Macken, Schwächen und Intrigen

Barbara Schweizerhof

Schnellfeuerdialoge im West-Flügel

Politiker in US-Serien

Dem deutschen Verlangen nach Parteienproporz wäre diese Serie ein Gräuel: Sie spielt im Weißen Haus, ihr strahlender Held ist Präsident der Demokratischen Partei, der seine "liberalen" - auf Deutsch müsste man sagen "linken" - Gesetzesprojekte oft gegen sture Republikaner ... weiter zum vollständigen Artikel: Schnellfeuerdialoge im West-Flügel

Barbara Schweizerhof

Sex, Drogen und Zensoren in Hollywood-Babylon

Zwischen "political correctness" und Markt

In Filmen wie "Casablanca" etwa kann man sie an der Art des Rauchens erkennen: Wo der Gute entspannt und cool die Zigarette hält, zieht der Böse süchtig und leicht unappetitlich an ihr. Heute ist das Rauchen an sich im amerikanischen Mainstreamfilm schon ein sicherer Hinweis auf einen ... weiter zum vollständigen Artikel: Sex, Drogen und Zensoren in Hollywood-Babylon

Alva Gehrmann

"Hätten Sie nicht Lust, mal etwas richtig Extremes zu machen? Gegen die Verfassung zu verstoßen?"

"GG19": Ein Berliner Produzent bringt die Grundrechte ins Kino

Immer wird er übersehen. Das macht ihn richtig fertig, den kleinen dicken Mann in seinem grellen Superman-Kostüm. Schließlich ist er nicht irgendwer, sondern Artikel 18 des Grundgesetzes. Im Kurzfilm "Der Held der Stunde" wird dieser Artikel, der die Verwirkung der Grundrechte zum Inhalt ... weiter zum vollständigen Artikel: "Hätten Sie nicht Lust, mal etwas richtig Extremes zu machen? Gegen die Verfassung zu verstoßen?"

Peter W. Schröder

Der Kampf von Gut und Böse in Amerikas Heldenzirkus

Virtuos: Die USA inszenieren ihre Stars - nicht nur auf der Leinwand

Sensations-Talker Maury Povich hat der Nation in seiner gleichnamigen Nachmittags-TV-Sendung innerhalb von 30 Minuten Sendezeit - minus elf Minuten für Werbung - schon viele Helden vorgestellt, die in anderen Ländern als alles Mögliche durchgehen würden, nur nicht unbedingt als Helden: Da war einmal ... weiter zum vollständigen Artikel: Der Kampf von Gut und Böse in Amerikas Heldenzirkus

Claudia Heine

Wenn Danton nicht sterben darf

Frankreichs Nationalhelden im Film

Was wäre Jeanne d'Arc ohne ihre Verbrennung als Ketzerin? Was wäre die Französische Revolution ohne die Guillotine? Ohne ihre zahllosen Opfer auf beiden Seiten, ohne Danton und Robbespierre, aber auch ohne ein enthauptetes Königspaar, um nur die berühmtesten zu nennen. Und was wäre Napoleon ohne ... weiter zum vollständigen Artikel: Wenn Danton nicht sterben darf

Peter Reichel

"Wir haben gewonnen!": Nichts ist so überzeugend wie der Erfolg

Der Holocaust im Film

Der Absturz im kollektiven Selbstwertgefühl eines ganzen Volkes hätte dramatischer nicht sein können - und der Wiederaufstieg zu einer zukunftsoptimistischen Gesellschaft kaum spektakulärer. Eben noch erhöht im maßlosen Wir-Bewusstsein eines "Herrenvolks", sahen die Deutschen 1945 ihre ... weiter zum vollständigen Artikel: "Wir haben gewonnen!": Nichts ist so überzeugend wie der Erfolg

"Die einzige deutsche Heldin"

Interview mit dem Drehbuchautor Fred Breinersdorfer über "Sophie Scholl - die letzten Tage"

Das Parlament: Was hat Sie gereizt, das Drehbuch für den Film "Sophie Scholl - die letzten Tage" zu schreiben? Fred Breinersdorfer: Der historische Stoff - und diese junge Frau mit einem Geheimnis. Das Geheimnis der Sophie Scholl ist: Woher hat sie diese enorme Kraft genommen? Was hat sie ... weiter zum vollständigen Artikel: "Die einzige deutsche Heldin"

Frank Stern

"Es wird nochmal ein Wunder geschehen"

Zwischen Ideologie und Unterhaltung: Der Spielfilm unter der NS-Herrschaft

Die Autorin beschreibt Fritz Lang, der mit seinem Monokel und steinernem Gesichtsausdruck dort war, andere Filmgrößen und schließlich die Rede von Goebbels, die von seinem Verständnis der Freiheit der Kunst ausging, dann weltanschauliche Andeutungen machte, um schließlich, Paradox der deutschen ... weiter zum vollständigen Artikel: "Es wird nochmal ein Wunder geschehen"

Dieter Kosslick

Die Banalität des Bösen

"Der große Diktator"

Charlie Chaplins "Der große Diktator" sah ich das erste Mal mit 13 oder 14 Jahren. Das war am Ende der Adenauer-Ära, in der viele Mitläufer und Mittäter des Dritten Reiches wieder zu Amt und Würden gekommen waren und in der Rückschau auf die Zeit zwischen 1933 und 1945 der allgemeine Tenor ... weiter zum vollständigen Artikel: Die Banalität des Bösen

Georg Seeßlen

Der Wettbewerb um den größten Tabubruch

Anmerkungen zur filmischen Abbildbarkeit Hitlers und seiner Gefolgschaft

Es gibt "Abbildungsverbote" in einer Kultur und sie haben sehr unterschiedliche Funktionen und Geschichte. Da ist das Abbildungsverbot, das sich herrschende Institutionen zunutze machen. Der Fürst darf nicht nackt gezeigt werden. Das Abbildungsverbot sichert die Herrschaft, und es gehört ... weiter zum vollständigen Artikel: Der Wettbewerb um den größten Tabubruch

Michael Meier

Unter den strengen Augen des Georgiers

Kino zu Sowjetzeiten und die Aufarbeitung des Stalinismus

Es mag erstaunen, dass die Bolschewiken bis 1929 brauchten, bevor sie die Filmindustrie verstaatlichten. Lenin hatte, so wird kolportiert, die politische Wichtigkeit des Mediums zwar erkannt, aber eingesehen, dass materielle (und künstlerische) Ressourcen für eine staatliche Filmindustrie nicht in ... weiter zum vollständigen Artikel: Unter den strengen Augen des Georgiers

Johanna Metz

Stein des Anstoßes

Zwischen Anpassung und Protest: Kino in der DDR

Sie war das zweitgrößte Filmstudio Europas - die Deutsche Film Aktiengesellschaft, kurz DEFA. Im Mai 1946 von Stalin gegründet, sollten die Produktionen des staatlichen Filmbetriebs der DDR vor allem eine Aufgabe erfüllen: die Bevölkerung auf den Sozialismus einschwören und Partei und Staat ins ... weiter zum vollständigen Artikel: Stein des Anstoßes

Martin Teschke

Runen-Charly im Hinterzimmer

Die Darstellung von Rechtsextremisten und Neonazis

Nein", sagt Frank Lesske, Dozent am Institut für Politikwissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. "Die rechtsextreme Szene ist keineswegs so homogen, wie sie in vielen Filmen dargestellt wird." Auch in der rechtsextremen Szene gebe es Auseinandersetzungen, zum Beispiel ... weiter zum vollständigen Artikel: Runen-Charly im Hinterzimmer

Susanne Kailitz

Mythen sind stärker als die Realität

Die Rote Armee Fraktion ist in den Kinos angekommen

Sieben Jahre ist es her, dass sich die Rote Armee Fraktion aufgelöst und den bewaffneten Kampf für beendet erklärt hat. Es scheint, als habe es die offizielle Beendigung dieses Kapitels der deutschen Geschichte gebraucht, damit auch eine kulturelle Aufarbeitung des Linksextremismus stattfinden ... weiter zum vollständigen Artikel: Mythen sind stärker als die Realität

Bert Rebhandl

Nicht immer ganz stilsicher

Von den Mühen eines Genre: Der Multikulti-Film

Mit Deutschland als politischem Gemeinwesen haben sie weniger zu tun als mit einer transnationalen Konsumkultur, deren bevorzugter Frauentyp die Computerspiel-Ikone Lara Croft und deren wichtigstes Kommunikationsmittel das Mobiltelefon ist. Auch wenn die Filme ("Erkan und Stefan", ... weiter zum vollständigen Artikel: Nicht immer ganz stilsicher

Susanne Kailitz

Die Revolution ist vorbei

Die 68er - und was von ihnen übrig blieb

Nein, leicht machen es einem die "Fetten Jahre" nicht. Gerade hat man angefangen, mit den Revoluzzern zu sympathisieren und Gefallen zu finden an deren Minirebellion - da stellt man plötzlich fest, dass auch ihr "Bonzen"-Opfer vernünftige Ansichten hat und nachvollziehbare ... weiter zum vollständigen Artikel: Die Revolution ist vorbei

Geneviève Hesse

Weniger Sahne zum Kuchen, weniger wie ein Bonbon verpackt

Filmemacherinnen und der "Frauenfilm"

Geht eine Filmemacherin per se mit sozialpolitischen Themen anders um, weil sie eine Frau ist? Die Frage löst Unbehagen in der Filmszene aus, da fast jede Regisseurin sich vor der Schublade "Frauenfilm" fürchtet. Dennoch spiegeln die meisten Filme von Frauen heute noch die ... weiter zum vollständigen Artikel: Weniger Sahne zum Kuchen, weniger wie ein Bonbon verpackt

Interview

"Es ist mein Gefängnis"

Interview mit der deutschen Filmemacherin Margarethe von Trotta

Das Parlament In all Ihren Filmen besetzen Frauen die Hauptrolle. In "Ich bin die andere", Ihrem 20. Film, der nächstes Jahr rauskommt, wird es auch so sein. Machen Sie Frauenfilme? Margarethe von Trotta Auch Männer sind wichtig in meinen Filmen - aber nicht in der Hauptrolle, das ist richtig. ... weiter zum vollständigen Artikel: "Es ist mein Gefängnis"

Peter W. Schroeder

Marines müssen nicht müssen

Wie das Pentagon amerikanische Filme manipuliert

Die so oft als links, liberal und unpatriotisch gescholtene Hollywood-Gemeinde lässt sich von Militärs und Geheimdienstlern bereitwillig ins Handwerk pfuschen, und das geht dann so: Regisseur X will einen Film drehen, bei dem er Militär-Komparsen, Flugzeugträger, U-Boote, Kampfjets, Hubschrauber, ... weiter zum vollständigen Artikel: Marines müssen nicht müssen

Alexander Weinlein

Heiße und kalte Krieger im All

Wie politisch sind Science-Fiction-Filme?

Als George Lucas 1977 den "Krieg der Sterne" in den Kinosälen entfesselte, war dies ein Paukenschlag nicht nur in der Geschichte des Science-Fiction-Films, sondern des Films allgemein. "Star Wars" und die nachfolgenden Teile "Das Imperium schlägt zurück" (1980) und ... weiter zum vollständigen Artikel: Heiße und kalte Krieger im All

Michael Meier

Bruchstücke der Wahrheit

Die Krisenherde dieser Welt im Film

Zur Zeit des Krieges in Vietnam dauerte es mindestens einen Tag, bis wir die Berichte der Korrespondenten in der "Tagesschau" sehen konnten. Heute sind wir live dabei, wenn - wie im Fall von Srebrenica - die Bewohner einer ganzen Stadt zu Geiseln genommen werden. Wenn in Afrika Tausende am ... weiter zum vollständigen Artikel: Bruchstücke der Wahrheit

Daniel Kothenschulte

Das Comeback der Helden

Zur Geschichte zweier Genres: Antikriegsfilm und Kriegsfilm

Tatsächlich lässt sich in "Apocalypse Now", dieser freien, von überrealistischen Kampfszenen bestimmten Verfilmung des Joseph Conrad-Romans "Herz der Finsternis", keine eindeutige ethische Position ausmachen - weder zum damals erst sechs Jahre zurückliegenden amerikanischen ... weiter zum vollständigen Artikel: Das Comeback der Helden

Martin Ebbing

Keine Krawatten! Sie sind westlich und dekadent!

Zwischen Zensur und Propaganda: Der Film in der islamischen Republik Iran

Der Vorfall löste eine Welle von Protesten gegen das Regime des Schahs aus, der unter dem Druck seinen Premierminister auswechselte. Aber auch diese Maßnahme konnte den anschwellenden Widerstand gegen seine Herrschaft nicht mehr eindämmen. Fünf Monate später musste der Schah das Land verlassen. Der ... weiter zum vollständigen Artikel: Keine Krawatten! Sie sind westlich und dekadent!

Igal Avidan

"Wir wurden nicht als Mörder geboren, erst der Bürgerkrieg hat aus uns Mörder gemacht"

Zwei Filme aus Israel und dem Libanon packen heiße Eisen an

Im Januar 2002 verfassten 51 israelische Frontkämpfer einen offenen Brief, in dem sie erklärten, dass der Militärdienst in den besetzten Gebieten unmoralisch und undemokratisch sei und die Sicherheit Israels beeinträchtige. Sie brachen damit mitten in der zweiten Intifada mit dem israelischen ... weiter zum vollständigen Artikel: "Wir wurden nicht als Mörder geboren, erst der Bürgerkrieg hat aus uns Mörder gemacht"

Georg Seeßlen

Das unbegreifliche Grauen auf der Leinwand

Die Verarbeitung des 11. Septembers 2001 und des "Kriegs gegen den Terror"

Etwas ist geschehen und man kann nicht mehr davor zurück. Es gibt eine Form der öffentlichen Trauer, es gibt eine Suche nach den Schuldigen, es gibt eine politische Reaktion - jenen "Krieg gegen den Terror", der in den Jahren darauf höchst zweifelhafte Zusammenhänge konstruieren und neue ... weiter zum vollständigen Artikel: Das unbegreifliche Grauen auf der Leinwand


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.