Antwort auf Große Anfrage
Verkehr und Bauwesen. Defizite in der Verkehrserziehung von Kindern zählen zu den häufigsten Ursachen für Unfälle mit ihnen im Straßenverkehr. Die Bundesregierung betont in ihrer Antwort ( 15/2942) auf eine Große Anfrage der CDU/CSU-Fraktion ( 15/1828), dass nach ihrer Einschätzung Unfälle vor allem dadurch entstehen, dass Kinder über mangelnde Kenntnisse der grundlegenden Verkehrsregeln verfügten, sich etwa beim Überschreiten der Fahrbahn falsch verhielten. Den Jüngsten in der Gesellschaft falle es oft schwer, sich auf den Verkehr zu konzentrieren.
Entscheidend für die Beurteilung eines Unfallrisikos seien bei Kindern entwicklungsbedingte Faktoren, wie etwa die körperliche Reifung beim Sehen, Hören und Bewegen sowie die Entwicklung bei Gefahrenwahrnehmung. Das Bundesverkehrsministerium habe dem in ihrem "Programm für mehr Sicherheit im Straßenverkehr" Rechnung getragen mit einem Schwerpunkt auf "Schulverkehrserziehung". Die Unfallrisiken seien für Kinder immer dann gegeben, wenn sie spielen oder ohne Begleitung eines Erwachsenen unterwegs seien. Als weitere Ursachen für Unfälle mit Kindern im Straßenverkehr nennt die Bundesregierung Mängel in der Straßenraumgestaltung sowie ein nicht so umsichtiges Verhalten erwachsener Verkehrsteilnehmer.
Im Jahr 2002 sollen dem Statistischen Bundesamt zufolge 216 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr getötet worden sein, davon seien 104 in einem Pkw mitgefahren, 63 seien als Fußgänger und 42 als Fahrradfahrer ums Leben gekommen. Schwer verletzt worden seien 7.533 Kinder. Bei den im Pkw getöteten Kindern stellt die Bundesregierung einen Rückgang von 50 Prozent fest.
Ihren Angaben zufolge ist die Zahl der in den letzten zehn Jahren im Straßenverkehr verunglückten Kinder insgesamt um 54 Prozent zurückgegangen. Zur Vermeidung von Unfällen mit schweren Kraftfahrzeugen sollen neue Lkw mit über 7,5 Tonnen künftig mit sechs Spiegeln ausgerüstet werden. Eine entsprechende EG-Richtlinie ist am 29. Januar 2004 in Kraft getreten und muss von allen EU-Mitgliedsstaaten bis zum 26. Januar 2005 übernommen werden. sas