Kurz notiert
Gottfried Schadows Skulptur der preußischen Prinzessinnen Luise und Friederike ist ein Glanzstück preußischer Kunst. Während die links stehende Luise als spätere preußische Königin bis heute bekannt und beliebt ist, ist die jüngere Friederike (1778 - 1841) inzwischen fast vergessen. Das war zu ihren Lebzeiten anders: Die in Darmstadt geborene, in Neustrelitz groß gewordene Prinzessin bezauberte alt und jung; nach dem Bericht eines Gesandten war sie "die schönste Prinzessin Europas"; Prinzen und Fürstensöhne standen Schlange.
Die Historikerin Utta Ditsche hat jetzt die Geschichte der Prinzessin nacherzählt. Sie war kein Kind von Traurigkeit, ja zeitweise so etwas wie ein "glamour girl" der Jahrhundertwende. Dreimal war sie verheiratet, hatte acht Kinder, ließ sich - eine Sensation damals - von einem ungeliebten Mann scheiden und war ab 1815 mit dem späteren König von Hannover, Ernst August, verheiratet. Ihr Leben ist auch eine Geschichte der Napoleonischen Kriege, der Restauration und des Biedermeier. Das amüsant erzählte Buch erfüllt endlich einmal alle Voraussetzungen eines historischen Werkes: Sorgfältiges Register, Lebenslauf und umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis.
Uta Ditsche
"Jeder will sie haben."
Friedrike von Mecklenburg-Strelitz.
Friedrich Pustet, Regensburg 2004; 208 S., 22,- Euro