Jugend trainiert für Olympia
Sport. Über 900.000 Schülerinnen und Schülern nehmen 2005 am Bundeswettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" (JTFO) teil, berichtete der Vorsitzende der Deutschen Schulsportstiftung, Klaus Paul, am 23. Februar im Sportausschuss. Mehr als 20 Millionen Teilnehmer seien es seit der Gründung des Vereins 1969 gewesen. "Jugend trainiert für Olympia" sei damit seit über 30 Jahren "eine etablierte Marke", die "einen ganz entscheidenden Beitrag für den Sport in Deutschland leistet". Eine große Zahl von Spitzensportlern sei aus dem Wettbewerb hervorgegangen. "Wir leben von der Hand im Mund", sagte Paul weiter. Öffentliche Gelder seien knapp und private Sponsoren schwer zu finden. Seit 2003 sei der Verein in die Trägerschaft der Schulsportstiftung übergegangen und habe als Hauptsponsor den Karstadt-Konzern gewinnen können. Seither sei man aber "auf einem guten Weg". Dietmar Hiersemann, Vorsitzender der Kommission von JTFO ergänzte, Ziel sei es, durch außerunterrichtlichen Schulsport eine breite Basis für die Sichtung von Talenten zu schaffen. Mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Sportlehrer und Sportlehrerinnen wolle man "ungeschliffene Rohdiamanten finden und in den Sport führen". Die besten Schüler würden dann zu den Finalveranstaltungen nach Berlin oder Oberstdorf reisen. Karl Weinmann, in der Kommission zuständig für Finanzen und Projekte, erklärte, der Wettbewerb koste jährlich 9,8 Millionen Euro. In Relation zur hohen Teilnehmerzahl, sei er damit "wahrscheinlich der preiswerteste Wettbewerb der Welt".
Zum SPD-Interesse einer Bindung früherer Teilnehmer und Spitzensportler an die Stiftung sagte Hiersemann, viele Athleten kämen zu den Siegerehrungen oder trainierten sogar mit Schülern. Auf die Frage der Union, ob es stimme, dass sich Berlin aus der Förderung von "Jugend trainiert für Olympia" zurückziehe, antwortete Weinmann, er habe keine Informationen, dass der erst am 5. Januar mit Berlin vereinbarte Haushalt in Gefahr sei, zudem ja auch "das Bundesfinale in Berlin stattfinden" solle. Zur von den Bündnisgrünen angesprochenen Unterstützung von JTFO bekräftigte Weinmann den Wunsch, große Unternehmen zu finden, um durch Sponsoring die Finanzierung auf sicherere Füße zu stellen. Bislang gehe der Verein häufig große Risiken mit Verträgen ein, deren Finanzierung noch gar nicht gesichert sei. Das Stiftungskapital belaufe sich zudem auf nur 200.000 Euro.