Bedarf an verstärkter Aids-Prävention ermitteln
Berlin: (hib/VOM) Ziel der epidemiologischen Forschung zu HIV/Aids ist es, solide Daten zu gewinnen, um den Bedarf für vorbeugende Maßnahmen zu erkennen. Dies berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 15/5878) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 15/5642). Diese Erkenntnisse würden in der Beratung zur HIV/Aids-Politik genutzt. Gleichzeitig erlaubten die epidemiologischen Daten, den Erfolg der bisherigen Aids-Prävention zu bewerten. Die Beiträge des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Förderung der HIV/Aids-Forschung umfassten seit 1998 7,6 Millionen Euro für zwei überregionale Forschungsverbundprojekte und 9 Millionen Euro für das Kompetenznetz HIV/Aids. Das Gesundheitsministerium habe für diesen Aufgabenbereich seit 1998 16,75 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. In die Forschung einbezogen seien das Robert-Koch-Institut in Berlin, Institute der Helmholtz-Gemeinschaft, das Institut der Leibniz-Gemeinschaft und das Georg-Speyer-Haus in Frankfurt. Das Kompetenznetz HIV/Aids werde seit 2003 mit etwa 3 Millionen Euro jährlich gefördert. Im Gesundheitsforschungsprogramm der Regierung unterstützt das Forschungsministerium nach Regierungsangaben derzeit zwei Forschergruppen zur klinischen Infektiologie, und zwar an den Universitäten Regensburg und Freiburg.
Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, ist eine industrielle Produktion von Impfstoffen drei Jahre nach der Impfstoff-Initiative der Bundesregierung noch nicht zu erwarten. Derzeit liefen parallel zu präklinischen Studien Vorbereitungen für die ersten Versuche mit Menschen. Die Impfstoff-Initiative sei im Februar von dem als Kontrollorgan berufenen Kuratorium aus Wissenschaftlern, Vertretern der Industrie und möglichen Kapitalgebern sowie einem Vertreter der Registrierungsbehörde als "hervorragend" bewertet worden.
In dem von der Regierung geförderten Kompetenznetz Hepatitis sei es durch die enge Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten und Universitäten gelungen, einen internationalen Standard zur Behandlung der akuten Hepatitis C-Infektion zu etablieren, so die Regierung. Auch sei ein "Response-Rechner" für Patienten entwickelt worden, der die individuelle Wahrscheinlichkeit vorhersagen kann, ob Patienten mit chronischer Hepatitis C auf eine Therapie ansprechen, und der dem Patienten einen praktischen Motivationsanreiz bietet, die an Nebenwirkungen reiche Therapie durchzuhalten.
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