Exportanteil der Erneuerbare-Energien-Branche hat deutlich zugenommen
Berlin: (hib/VOM) Der Anteil des Exportgeschäfts am Gesamtumsatz der Erneuerbare-Energien-Branche hat in den letzten drei Jahren deutlich zugenommen und lag Anfang dieses Jahres bei über 20 Prozent. Dies geht aus dem Bericht der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) über die Bestandsaufnahme und den Handlungsbedarf bei der Förderung des Exports von Erneuerbare-Energien-Technologien 2003/2004 ( 15/5938) hervor. Im Berichtsjahr 2002 habe dieser Anteil noch unter 15 Prozent gelegen. Bevorzugte Exportländer seien Staaten mit gesicherten wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, heißt es darin. In Europa seien dies vor allem Spanien, Frankreich und Italien, die durch ihre Förderprogramme und gesetzlichen Regelungen eine sichere Basis für Investitionsentscheidungen darstellten. Andere Länder, die zwar über große Potenziale verfügten, sichere Rahmenbedingungen aber vermissen ließen, würden von den meisten Unternehmen als risikobehaftet wahrgenommen und rückten aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen in der Priorität nach hinten. In Verbindung mit einer hohen Risikowahrnehmung auf Seiten der Kapitalgeber stelle die Finanzierung von Ausländeraktivitäten in solchen Ländern für kleine und mittlere Unternehmen der Branche ein großes Hindernis dar. Nach Einschätzung der Branchenverbände ist die Finanzierung von Auslandsprojekten das größte Exporthemmnis für die Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche. Die Themen Kapitalbeschaffung und Risikoabsicherung für das Auslandsgeschäft würden als zentrale Probleme wahrgenommen. Dem gegenüber stuften die Unternehmen im Ausland vorwiegend strukturelle Probleme wie bürokratische Hürden und Wettbewerbsverzerrungen als Hemmnisse ein. Weitere Exporthindernisse im Ausland seien der schwierige Kontaktaufbau zu Partnern, Kunden und Mitarbeitern vor Ort und mangelnder Kenntnisstand über die Leistungsfähigkeit der Technologien und die Vorzüge der deutschen Angebote in diesem Bereich.
In dem Bericht wird weiterhin festgestellt, dass die deutsche Branche trotz steigender Exportanteile und guter Erfolge einzelner Teilbranchen noch weit entfernt davon ist, eine Stellung auf internationalen Märkten einzunehmen, die ihrer Leistungsfähigkeit entspricht. Grund dafür sei vor allem die schlechte Vorhersagbarkeit der tatsächlichen Entwicklung ausländischer Märkte. Entscheidend für die vor Ort realisierbaren Marktanteile sei die Verfügbarkeit aktueller und präziser Informationen, etwa über die Effizienz von Verwaltungsverfahren und die Rechtssicherheit im Planungsprozess. Preissteigerungen bei fossilen Rohstoffen und die zunehmende Energieknappheit in vielen schnell wachsenden Volkswirtschaften könnten zusätzliche Impulse für den weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien geben. Ob diese Marktchancen von deutschen Unternehmen genutzt werden können, werde entscheidend davon abhängen, ob der heutige Startvorteil gegenüber der sich formierenden Konkurrenz aus anderen Industrienationen gehalten und ausgebaut werden kann. In der Entwicklungszusammenarbeit entspreche der Einsatz deutscher Produkte bei weitem nicht dem Potenzial in diesem Bereich. Zusammen mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit und der Kreditanstalt für Wiederaufbau müssten deutschen Unternehmen Wege aufgezeigt werden, erfolgreicher als bisher an internationalen Ausschreibungen teilzunehmen und Projektmöglichkeiten in der Entwicklungszusammenarbeit für sich zu erschließen.
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