Kostenschätzungen für Stadtschloss von 670 Millionen Euro bestätigt
Berlin: (hib/SAS) Auf 670 Millionen Euro schätzt auch die "Immobilienökonomische Machbarkeitsstudie - Neubau des Schlossareals Berlin" der Bulwien-Gesa AG den Neubau des Stadtschlosses und bestätigt nach den Worten der Bundesregierung die von der Arbeitsgruppe Schlossareal veranschlagten Gesamtbaukosten und erklärt sie für realistisch. In ihrer Antwort ( 16/77) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke ( 16/53) sagt die Regierung weiter, sie wolle weitere Ergebnisse von Planungen zum Raumprogramm und Raumqualitäten der öffentlichen und privaten Nutzungen, zu Gründungsverhältnissen, zur Überbauung der geplanten U-Bahnlinie 5 sowie zu Vorgaben für die Fassade abwarten, bevor sie mögliche Finanzierungsrisiken bewertet. Baurisiken hält sie durch eine sorgfältige Planungsvorbereitung für beherrschbar.
Nach den Plänen der Machbarkeitsstudie soll das komplette öffentliche Raumprogramm des Humboldt-Forums auf 50.200 Quadratmetern Hauptnutzfläche zusammen mit einem Untergeschoss und dem ehemaligen Ostflügel in der historischen Kubatur des ehemaligen Schlosses untergebracht werden. Die Autoren der Machbarkeitsstudie verträten die Auffassung, dass ein wesentlicher Teil der tageslichtempfindlichen Exponate der Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf den Flächen der Untergeschosse des zukünftigen Humboldt-Forums untergebracht werden können. Die Regierung weist darauf hin, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein verbindlicher städtebaulicher und architektonischer Entwurf vorliegt und dazu der geplante weltweit offene Architektenwettbewerb abzuwarten ist. Zur Linienführung der U-Bahnlinie 5 sagt sie, diese sei bereits durch die Planfeststellung beschlossene Sache und der Bau des Humboldt-Forums erfordere keine Änderungen an diesem Beschluss, da die U-Bahn planerisch ausreichend tief angeordnet sei. Keine abschließende Antwort kann die Regierung eigenen Worten zufolge über eine Integration verbleibender Teile der Untergeschosse des ehemaligen Palastes der Republik machen.
Nach Auffassung der Linken sollte die Idee des Humboldt-Forums in der Mitte der Stadt ohne die simulierte Schlosshülle realisiert werden. Nichts könne deutlicher Berlins Willen auf eine Zukunft mit Kultur und Wissenschaft ausstrahlen als die Errichtung eines öffentlichen Humboldt-Forums an diesem Ort, das sich auch in seiner Gestalt "in Respekt vor den Leistungen der Vergangenheit und Gegenwart" präsentiere, resümiert die Fraktion.
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