hib-Meldung
382/2006
Datum: 13.12.2006
heute im Bundestag - 13.12.2006
Streit um "illegitime Schulden" - Antrag der Linksfraktion abgelehnt
16/3618), der grundsätzlich darauf zielte,
solche Schulden nicht für legitim zu erklären, die nicht
den Entwicklungsbedürfnissen der betroffenen Länder
entsprechen, hat der zuständige Ausschuss am Mittwochmittag
abgelehnt. Der Beschluss fiel mit den Stimmen der Koalition und der
FDP. Die Antragsteller hatten auch gefordert, dass es einer
Initiative der Regierung im Rahmen ihrer G8-Präsidentschaft im
kommenden Halbjahr bedürfe. Jürgen Kaiser, von der
Nichtregierungsorganisation "erlassjahr.de - Entwicklung braucht
Entschuldung", einem nach eigenen Angaben gesellschaftlichem
Bündnis, zu dem unter anderem Diözesen,
Eine-Welt-Gruppen, Kirchengemeinden und Weltläden
gehören, war gleicher Meinung: Die deutsche
G8-Präsidentschaft müsse sich des Problems der
illegitimen Schulden annehmen. Es sollten vor allem
glaubwürdige Sanktionen gegen Kreditgeber installiert werden.
Dafür gelte es einen Rechtsrahmen zu schaffen. Ferner sei
Transparenz erforderlich, an der es jetzt oft mangele. Zwar
bescheinigte die Union den Initiatoren, ein entwicklungspolitisch
"sensibles Thema" aufgegriffen zu haben. Aber illegitime Schulden
zu definieren, sei schwierig. Wie auch die FDP hielt sie den
Antragsstellern vor Augen, dass man nicht Kredite vorgeben und
hinterher die Bedingungen ändern könne. Ein Kreditgeber
habe oft nur beschränkten Einfluss darauf, was mit dem Geld
passiere. Der Antrag der Linksfraktion sei "viel zu pauschal". Es
fehle unter anderem eine Liste der Länder, bei denen der
Kredit gebende Staat auf eine Rückzahlung verzichten solle.
Die SPD äußerte ebenfalls, dass die Linksfraktion ein
"äußerst wichtiges Thema" aufgegriffen habe. Bei der
Vergabe von Krediten müsse Risiken vermindert, die Transparenz
gestärkt werden. Aber wie die CDU/CSU hielten es die
Sozialdemokraten nicht für legitim, eine nachträgliche
Veränderung der Bedingungen der Kreditvergabe zu formulieren.
Im Übrigen merkte ihr Sprecher an, dass man die Erwartungen an
die kommende deutsche G8-Präsidentschaft nicht zu hoch
schrauben dürfe. Die Grünen erklärten, sie
unterstützten grundsätzlich den Antrag der Linksfraktion.
Aber die Kriterien, was illegitime Schulden seien und was nicht,
müssten stärker voneinander abgegrenzt werden. Deswegen
enthielt sich die Fraktion der Stimme.
Berlin: (hib/BOB) Einen Antrag der Linksfraktion (
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Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2006/2006_382/03