hib-Meldung
072/2007
Datum: 20.03.2007
heute im Bundestag - 20.03.2007
145 Oppositionsabgeordnete mit gemeinsamen Vorstoß zur Heroinbehandlung
16/4696) die Fortsetzung der
heroingestützten Behandlung Schwerstabhängiger an. Ziel
sei es, dass Diamorphin im Falle seiner Zulassung als Arzneimittel
im Rahmen der Substitutionsbehandlung von
Schwerstopiatabhängigen eingesetzt werden kann, schreiben die
Abgeordneten. Dazu sei es erforderlich, dass Heroin als
verschreibungspflichtiges Betäubungsmittel eingestuft wird.
"Damit bleibt die Verschreibungsfähigkeit für andere
Behandlungszwecke - etwa die Schmerztherapie - ausgeschlossen",
heißt es in dem Entwurf. Der Zugang soll auf
Schwerstabhängige, die nach den herkömmlichen Methoden
nicht therapierbar sind, beschränkt werden. Als Kriterien
werden ein Mindestalter von 23 Jahren und eine
Mindestabhängigkeitsdauer von fünf Jahren genannt. Zudem
müssten zwei erfolglose Therapien absolviert worden sein, so
die Abgeordneten. Die Behandlung dürfte nach dem Gesetzentwurf
nur in bestimmten Einrichtungen vorgenommen werden. Die drei
Oppositionsfraktionen hatten sich bereits im vergangenen Jahr in
eigenen Anträgen (
16/2075,
16/2503,
16/3840) für eine Übernahme der
Heroinbehandlung ins Regelangebot des medizinischen Hilfesystems
stark gemacht. Die Koalitionsfraktionen konnten sich bislang nicht
auf ein einheitliches Vorgehen in dieser Frage verständigen.
Bislang gab es den Angaben zufolge zur heroingestützten
Behandlung Modellprojekte in Bonn, Frankfurt am Main, Hannover,
Karlsruhe, Köln und München. Die klinische
Arzneimittelstudie wurde gemeinsam vom
Bundesgesundheitsministerium, den beteiligten Städten sowie
den Ländern Hamburg, Hessen, Niedersachsen und
Nordrhein-Westfalen finanziert und von der Bundesärztekammer
beratend begleitet. In diesem Rahmen seien mehr als 1.000
Schwerstabhängige behandelt worden, heißt es in dem
Gesetzentwurf. Die Modellprojekte hätten die
Überlegenheit der Diamorphinbehandlung im Vergleich etwa zur
Methadonbehandlung bei Schwerstabhängigen belegt. So seien der
gesundheitliche Zustand, die Delinquenzrate und der Ausstieg aus
der Drogenszene verbessert worden.
Berlin: (hib/MPI) 145 Abgeordnete der Oppositionsfraktionen streben
in einem gemeinsamen Gesetzentwurf (
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Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2007/2007_072/04