Umweltgutachter setzen beim Klimawandel auf hohe Energieeffizienz
Berlin: (hib/FAL) Eine radikale Steigerung der Energieeffizienz ist nach Auffassung des Sachverständigenrats für Umweltfragen die Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Klimastrategie und zugleich auch deren profitabelste Variante. Dies geht aus dem Umweltgutachten 2008 ( 16/9990) mit dem Titel "Umweltschutz im Zeichen des Klimawandels" hervor. Schwerpunkte einer Effizienzstrategie sollen Gebäude, energieverbrauchende Geräte und der Verkehr sein. Hier seien, so die Verfasser, hohe ungenutzte wirtschaftliche Potenziale vorhanden. Es wird empfohlen, die Verbrauchsreduktion von Pkw an anspruchsvollen Standards zu orientieren. Bis 2020 solle ein Zielkorridor von 80 bis 95 Gramm Kohlendioxidstoß pro Kilometer angestrebt werden. Weiter heißt es in der Unterrichtung, dass der Agrarsektor ein wesentlicher Verursacher noch ungelöster Probleme des Gewässer- und Meeresschutzes, des Naturschutzes, der Luftreinhaltepolitik und des Klimaschutzes sei. Durch den hohen Produktionsdruck entstehe jedoch eine Konkurrenzsituation zwischen Landwirtschaftsflächen und Flächen für den Naturschutz. Angesichts der hohen Agrarpreise seien jedoch Handlungsspielräume für eine grundlegende Reform der europäischen Agrarpolitik entstanden.
Zudem geht aus dem Gutachten hervor, dass in der deutschen und der europäischen Luftreinhaltepolitik noch deutlicher Handlungsbedarf besteht. Die Umweltbelastung durch Schadstoffe wie Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon überschritten vielfach die Grenzwerte, die zum Schutz der Gesundheit und sensibler Ökosysteme notwendig seien. Auch die Lärmbelästigung von Anwohnern sei trotz "beachtlicher technischer Fortschritte" an Lärmverursachern und trotz des Fortschritts beim passiven Schallschutz teilweise gesundheitsgefährdend. Die Sachverständigen führen aus, dass es aktuellen Erkenntnissen zufolge unabdingbar sei, die Lärmbelästigung in Wohngebieten am Tage kurzfristig auf 65 Dezibel und langfristig auf 55 Dezibel zu reduzieren.
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