Frauenausschuss befasst sich am Internationalen Frauentag mit Zwangsverheiratung und Schandemorden
Der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat sich bei seiner Sitzung am 8. März 2006 - dem Internationalen Frauentag - schwerpunktmäßig mit dem Thema Zwangsverheiratung und so genannte „Ehrenmorde“ beschäftigt. Zu diesem Tagesordnungspunkt waren die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Dr. Maria Böhmer, und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, anwesend.
„Zwangsverheiratungen und so genannte ‚Ehrenmorde’, die besser als ‚Schandemorde’ bezeichnet werden sollten, sind für eine demokratische Gesellschaft völlig inakzeptabel“, so die Vorsitzende des Familienausschusses, Kerstin Griese. Sie wies auf den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD hin, in dem vereinbart worden sei, Zwangsverheiratung als eigenen Tatbestand in das Strafgesetzbuch aufzunehmen. Prävention und Hilfe für die Betroffenen müssten im Mittelpunkt stehen. „In der Jugendarbeit muss ganz besonders bei den Jungen und den jungen Männern angesetzt werden, um eine Bewusstseinsänderung zu bewirken und deutlich zu machen, dass Gewalt keine Frage der Ehre sein kann. Der Internationale Frauentag ist nicht nur ein Tag zum Feiern, sondern auch als Aufruf zu verstehen, überall dort, wo Frauen misshandelt, unterdrückt oder benachteiligt werden, aktiv zu sein,“ betont die Ausschussvorsitzende. „Nicht nur Politikerinnen und Politiker, sondern die gesamte Zivilgesellschaft ist aufgerufen, alles zu tun, damit Frauen und Mädchen aus Migrantenfamilien in Deutschland ihr Leben selbstbestimmt leben können“, unterstreicht die Ausschussvorsitzende.
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