Kinderkommission zum Weltgesundheitstag (WHO): Mehr Bewegungschancen für alle Kinder !
Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages erklärt zum Weltgesundheitstag (WHO):
Gewandelte Lebensbedingungen und Lebenssituationen führen dazu, dass Kinder und Jugendliche sich immer weniger bewegen. Klettern, Springen, Rennen und Toben in der Natur gestalten sich vor allem in städtischen Gebieten schwierig. Zunehmende Motorisierung, verplante Freizeitaktivitäten und die zahlreichen multimedialen Angebote für die Freizeitgestaltung haben das Spiel- und Bewegungsverhalten in den letzten 20 Jahren deutlich verändert. Die natürliche Anlage von Kindern zur Bewegung wird mehr und mehr eingeschränkt und ihre körperliche Leistungsfähigkeit nimmt gegenüber früheren Generationen stetig ab.
Im Zusammenspiel mit unausgewogener und einseitiger Ernährung kann dies zu Übergewicht, zu Stoffwechselstörungen und Haltungsschäden führen. Medizinische und sportwissenschaftliche Studien belegen, dass sich Zivilisationskrankheiten wie Rückenschmerzen, Übelkeit, Schlaflosigkeit, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, aber auch Adipositas bereits im frühen Kindesalter manifestieren. Auch die Psyche leidet, denn dicke Kinder werden häufig ausgegrenzt und ziehen sich zurück.
„Das Bewegungsverhalten der Eltern spielt eine ganz entscheidende Rolle bei der Vermeidung von solchen Fehlentwicklungen“, erklärt die Vorsitzende der Kinderkommission, Michaela Noll. „Sind Vater und Mutter bewegungsaktiv, so erhöht sich die Chance, dass auch die Kinder Freude an Bewegung haben um das Sechsfache.“
Bewegung und Spaß in der Natur sind kostenlos, spazieren gehen, wandern, joggen, Fahrrad fahren, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Fitness ohne großen Aufwand zu steigern. Die nahenden Osterferien sind eine gute Gelegenheit!
Die Kinderkommission appelliert zum Weltgesundheitstag an alle Eltern, ihre Kinder zu mehr Bewegung anzuregen und ihnen dabei Vorbild zu sein. Sie verkennt daneben nicht die Verpflichtung der öffentlichen Hand, ausreichende attraktive Sportstätten und Sportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche bereitzustellen und fordert deshalb auch alle Verantwortlichen auf: „Mit Sport sparen, nicht am Sport sparen“.
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