Altes Wasserwerk
Während der alte Plenarsall abgerissen und die neuen Parlamentsgebäude Ende der 80er Jahre gebaut werden, findet der Deutsche Bundestag ein vorübergehendes Domizil im alten Bonner Wasserwerk. Seit 1875 förderte das Wasserwerk Grundwasser des Rheins für die Bonner Bevölkerung. Erst 1958 wird es stillgelegt, nachdem die Versorgung der Stadt Bonn aus anderen Quellen sichergestellt ist.
Allerdings wird es für Notfälle betriebsbereit gehalten, bis es Mitte der 80er Jahre zum Ersatzplenarsaal umgebaut wird. Beim Umbau legt die Bauleitung besonderes Augenmerk darauf, die denkmalgeschützte Substanz des Gebäudes weitgehend zu erhalten. Am 9. September 1986 tagt der Deutsche Bundestag zum ersten Mal im ausgebauten Ersatzplenarsaal. Der Sitzungssaal im Wasserwerk ist weniger als halb so groß wie der abgerissene alte Plenarsaal. Zwangsläufig sitzen hier auch politische Gegner immer auf Tuchfühlung. In diesem Provisorium fühlen sich die Parlamentarier bald "zu Hause". Hier erreicht 1989 die Nachricht vom Fall der Mauer die Abgeordneten des Bundestages.