Palast der Republik
Die friedliche Revolution in der DDR führt 1990 zu freien Wahlen im Osten Deutschlands. Das erste demokratische Parlament der DDR versammelt sich im Palast der Republik in Berlin-Mitte, einem Gebäude, dass die DDR-Führung als demonstratives Zeichen an der Stelle hatte erbauen lassen, auf dem das Berliner Stadtschloss stand.
Das Berliner Stadtschloss, eines der Schlösser der deutschen Kaiser, war im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden. 1950 lässt die DDR-Führung die Ruine sprengen und vollständig abtragen. Schließlich wird in den 70er Jahren ein Architektenkollektiv unter der Leitung von Prof. Heinz Graffunder damit beauftragt, ein "Haus des Volkes" an diesem zentralen historischen Platz zu errichten.
Der 180 m lange und 85 m breite "Palast der Republik" beherbergt nicht nur die Volkskammer. Hier sind auch ein großer Mehrzwecksaal, Restaurants und Ausstellungsflächen untergebracht. Doch die Konstruktion birgt bereits den Keim des Untergangs. Wie überall in der Welt in den 70er Jahren üblich, werden die Stahlträger mit Spritzasbest verkleidet.
Im Plenarsaal dieses Gebäudes ratifiziert die Volkskammer der DDR den Staatsvertrag vom 18. Mai 1990 und den Einigungsvertrag vom 31. August 1990. Kurze Zeit später wird die Asbest- Verseuchung bekannt. Die Volkskammer beschließt daraufhin, ihre Tagungen zu verlegen und umgehend mit der Sanierung des Gebäudes zu beginnen. 2002 beschließt der Deutsche Bundestag den Abriss des Palastes der Republik.