Reichstag der Einheit
Ein Traum wird wahr: Um Mitternacht am 3. Oktober 1990 feiert eine riesige Menschenmenge am Reichstagsgebäude in Berlin die Einheit Deutschlands. Den Zweiten Weltkrieg übersteht das Gebäude mit schweren Schäden. Die alte Reichstagskuppel ist so instabil, dass sie schließlich 1954 gesprengt werden muss.
Erst Anfang der 60er Jahre beginnt der Wiederaufbau durch den Architekten Paul Baumgarten. Allerdings wird nicht originalgetreu rekonstruiert. Der Innenausbau zielt auf moderne helle und offene Räume. Nach Abschluss des Wiederaufbaus - die Kuppel ist durch ein Flachdach ersetzt - wird am 21. März 1971 hier die Ausstellung "Fragen an die Deutsche Geschichte" untergebracht. Plenarsitzungen von Bundestag und Bundesrat sind gemäß dem Viermächteabkommen von 1971 nicht möglich. Aber die Fraktionen halten hier regelmäßig ihre Sitzungen ab. Mit der Wiedervereinigung rückt das Reichstagsgebäude wieder in das Zentrum von Berlin. Am 4. Oktober 1990 versammelt sich hier der erste gesamtdeutsche Bundestag. Ihm gehören jetzt auch 144 Abgeordnete aus den neuen Ländern an. Sitz des Parlamentes bleibt jedoch zunächst Bonn.