Sommerreise des Wehrbeauftragten
Immer mehr Piloten und flugtechnisches Personal wandern zu zivilen Airlines ab. Das stellt die Luftwaffe vor größere Probleme, ein Umstand, den die Soldatinnen und Soldaten an nahezu jedem Standort beklagten, den der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe auf seiner diesjährigen Sommerreise besuchte. Die einwöchige Reise führt den Wehrbeauftragten traditionell zu einer Teilstreitkraft der Bundeswehr. In diesem Jahr war dies die Luftwaffe. Von Norddeutschland mit den Standorten Jever, Jagel und Rostock-Laage aus ging es nach Köln-Wahn, zur Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums. Von dort reiste Robbe weiter nach Nörvenich zum Jagdbombergeschwader 31 und zum Lufttransportgeschwader 61 in Penzing. Mit einem Besuch in Fürstenfeldbruck bei der Offizierschule der Luftwaffe und beim Flugmedizinischen Institut beendete der Wehrbeauftragte seine diesjährige Sommer-Tour.
Anders als bei regulären Truppenbesuchen stellte sich der Wehrbeauftragte auf seiner Sommerreise ganz bewusst der Öffentlichkeit. So waren die regionalen Medien eingeladen, gemeinsam mit dem Wehrbeauftragten „hinter die Kasernenmauern“ zu schauen. Begleitet wurde Robbe außerdem von Vertretern aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Es ginge ihm darum, „die Öffentlichkeit, vor allem aber auch die politischen Verantwortungsträger für die Probleme der Soldatinnen und Soldaten zu sensibilisieren“, sagte Robbe.
An allen Stationen der Reise traf der Wehrbeauftragte mit vielen Soldatinnen und Soldaten zum Gespräch zusammen. Die Themen, die die Luftwaffe bewegen, unterschieden sich dabei nicht wesentlich von denen der anderen Teilstreitkräfte. So ging es zum Beispiel um die materielle Ausstattung der Bundeswehr, um dringend renovierungsbedürftige Kasernen, um finanzielle Einschnitte und die sinkende Attraktivität des Soldatenberufs.
Die Sommerreise 2008 hat die Feststellungen des Wehrbeauftragten bestätigt, dass die Truppe chronisch unterfinanziert ist. Was ihn aber angesichts all dieser Probleme dennoch immer wieder beeindrucke, so Robbe, sei die anhaltende Motivation der Soldaten, die jedoch von den verantwortlichen Entscheidungsträger nicht über Gebühr strapaziert werden solle, warnte er.
Der Wehrbeauftragte versprach den Soldaten, sein Auge und Ohr immer nah an den Problemen der Truppe zu halten. Auch über die Sommerreise hinaus.