Sommerzeit im Wahlkreis
Im Juli und August ist es ruhig im Parlamentsviertel, denn es finden keine Sitzungen des Bundestages statt. Der Plenarsaal gehört nun den Handwerkern und wechselnden Besuchern. Die meisten der 613 Abgeordneten sind jetzt in ihren Wahlkreisen. Die sitzungsfreien Wochen im Sommer ermöglichen ihnen nicht nur, wieder eine längere Zeit am Stück mit ihren Familien zu verbringen, sondern auch Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern ihres Wahlkreises zu haben. Fünf Abgeordnete berichten auf www.bundestag.de von ihrer Sommerzeit im Wahlkreis:
Anette Hübinger (CDU/CSU)
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
meine Arbeit als Abgeordnete im Wahlkreis ist sehr abwechselungsreich. Im Gegensatz zum letzten Termin, einem Jugendtreffen, standen bei mir vergangene Woche zwei Besuche von mittenständischen Betrieben auf dem Programm. Ohne den deutschen Mittelstand sähe es auf dem deutschem Arbeitsmarkt sehr düster aus. Ein Großteil der deutschen Beschäftigten arbeitet in kleinen bis mittelgroßen Betrieben. Es ist mir sehr wichtig, mich mit den Firmen vor Ort auszutauschen und die Erfahrungen in meine kommunale und bundespolitische Arbeit einfließen zu lassen. Die Probleme und Herausforderungen mit denen die Firmen konfrontiert werden, sind natürlich je nach Unternehmenszweck sehr unterschiedlich. Die in der letzten Woche besuchte Modefirma drückt natürlich der Schuh an einer anderen Stelle, als dem ebenfalls besuchten Recyclingunternehmen. Auch merkt man bei unseren saarländischen Firmen sofort, wie schnell unsere Welt zusammenwächst. So ist beispielsweise die besuchte Recyclingfirma in Grossrosseln sowohl mit grenzüberschreitenden Herausforderungen als auch mit Problemen in Bezug auf EU-Vorschriften konfrontiert. Das Feedback vor Ort für unsere politische Arbeit ist unverzichtbar, um auch in Zukunft weiterhin vom "Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft" sprechen zu können!
Es grüßt Sie,
Ihre
Anette Hübinger
Michael Roth (SPD)
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
endlich einmal Zeit, sich um das zu kümmern, was in den vergangenen Monaten zu kurz gekommen oder gar liegen geblieben ist. Als Abgeordneter ist man ständig auf "Montage", pendelt zwischen Berlin und Wahlkreis. Hinzu kommen für mich als Europapolitiker noch regelmäßige Dienstreisen in europäische Partnerländer. Selten bin ich länger als eine Woche am Stück zu Hause.
Im Juli und August komme ich also ein wenig zur Ruhe und zum Nachdenken. Ich nehme mir viel Zeit für meinen Wahlkreis. Alljährlich absolviere ich Praktika in Betrieben und Organisationen. Und ich organisiere eine Sommertour. Ein gelungener Start: Kochen mit Kindern in der "Kulturscheune Wehrda", einer unserer Mehrgenerationenhäuser. Es gab Harry Potter-Lasagne mit Zaubersauce und einen Pumuckl-Kaiserschmarrn. Kennen Sie etwa nicht? Müssen Sie unbedingt mal probieren. Die nächsten Stationen: Besuch eines biologischen Milchbauernhofes, Diskussion mit Landwirten über die geplante Abschaffung der Milchquote. Mit meinem Kollegen Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, informiere ich mich vor Ort über den Bundeswehrstandort Rotenburg an der Fulda.
Politiker erwecken ja gerne den Eindruck, immer im Stress zu sein und von einem Termin zum nächsten zu hetzen. Öfter ist das auch so. Aber jetzt schalte ich einen Gang runter und nehme mir eben auch Zeit für meine Patenkinder, für die Hersfelder Festspiele, die Documenta 12 in Kassel, zum Lesen, Rasenmähen und Eis essen. Über die eine oder andere Begegnung berichte ich Ihnen gerne.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Michael Roth MdB
Miriam Gruß (FDP)
Liebe Besucher von www.bundestag.de,
sonnige Grüße sende ich aus Augsburg nach Berlin! Endlich bin ich mal wieder ein paar Wochen am Stück hier! Viel Zeit, um mich vor allem um die Kommunalpolitik in meinem Wahlkreis zu kümmern. Und um meinen dreijährigen Sohn Nikolas! Mit ihm schlecke ich Eis, gehe auf den Spielplatz und veranstalte Wasserschlachten im Garten!
Doch wie immer im Leben: neben der familiären Kür gibt es auch reichlich dienstliche Pflichten. Ich kümmere mich momentan vor allem um die lokalpolitische Arbeit in meinem Wahlkreis, bespreche mit meinen Kollegen vor Ort die nächsten Monate und diskutiere mit ihnen die Inhalte, mit denen wir präsent sein wollen. Daneben besuche ich viele Veranstaltungen, Firmen oder Bildungseinrichtungen in meiner Region, um mit den Menschen direkt über ihre Probleme zu reden. So erfährt man am besten, wo er Schuh drückt und für was ich mich in Berlin einsetzen kann.
Apropos Berlin: Am 31. Juli habe ich für neun Monate den Vorsitz der Kinderkommission des Deutschen Bundestages übernommen. Wir Mitglieder der Kinderkommission verstehen uns als "Anwalt" der Kinder und Jugendlichen in Deutschland und wollen erste Anlaufstelle sein, wenn die Interessen von jungen Menschen nicht angemessen berücksichtigt werden. Für meine Vorsitzzeit habe ich mir die drei Schwerpunktthemen "Kinder und Kultur", Kinder und Mobilität" und "Kinder und Alltag" gewählt. Ich freue mich auf die vor mir liegende Aufgabe und darauf, etwas für die Kinder in Deutschland zu bewegen. Denn wir alle kennen Situationen, in denen Kinder noch benachteiligt sind. Für Anregungen und Ideen bin ich deshalb jederzeit dankbar.
Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Sommerzeit! Bis bald, Miriam Gruß!
Diana Golze (DIE LINKE.)
Liebe Bürgerinnen und Bürger!
Nicht dass Sie denken, alle Abgeordneten legen in der Sommerpause die Füße hoch. Ich war in Elstal, ein Ortsteil einer Gemeinde am Rande Berlins. Die Jugendlichen dort wünschen sich einen eigenen Jugendklub und haben mich um Hilfe gebeten. Vielleicht kann ich sie dabei unterstützen, damit sie ihre Freizeit im Ort sinnvoll verbringen können. Nun bin ich im Zug auf dem Weg nach Hause und freue mich auf Mann und Kind.
Ich grüße Sie sehr herzlich
Ihre
Diana Golze
Harald Terpe (B90/GRÜNE)
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
auch Bundestagsabgeordnete machen natürlich Urlaub. Ich bin mit meiner Familie auf die Insel Bornholm gefahren. Das Wetter dort war allerdings zumeist wenig einladend. Ich hoffe, Sie hatten besseres. Anschließend ging es mit meinem jüngsten Sohn auf Paddeltour durch Mecklenburg-Vorpommern.
Aber die Sommerpause besteht für mich natürlich nicht nur aus Urlaub. Für ein paar Tage habe ich in der Rostocker Universitätsklinik ausgeholfen, auch um in meinem Beruf als Arzt nicht aus der Übung zu kommen. Auch der Wahlkreis soll natürlich nicht zu kurz kommen. Auf dem Plan für die nächsten Wochen stehen Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern in meinen beiden Büros in Neubrandenburg und Rostock sowie die Teilnahme an Veranstaltungen zu den Themen Sozialpolitik, Energie und Rechtsextremismus.
Einen herzlichen Gruß aus Mecklenburg-Vorpommern sendet Ihnen
Ihr Dr. Harald Terpe